Menden. Die CDU hofft, die SPD erinnert an Kanzler Schmidt, die Liberalen machen einen Lostopf fürs richtige Ergebnis auf: die Wahlpartys in Menden.
Bis die Ergebnisse tatsächlich stehen, herrscht noch gute Stimmung auf allen drei Wahlpartys in Menden: Die CDU sieht im Haus Oberkampf ihren Kandidaten Paul Ziemiak im Wahlkreis vorne, erst mit 800, dann mit 1500 Stimmen vor SPD-Mitbewerberin Bettina Lugk. Dass die CDU verglichen mit der letzten Bundestagswahl ein schlechtes Ergebnis einfahren dürfte, trübt die Stimmung unter den rund 50 Parteimitgliedern bei Oberkampf kaum: Immerhin hat Unionskandidat Armin Laschet gerade erklärt, dass er einen klaren Auftrag zur Bildung einer Bundesregierung erkenne.
Der neue Vorsitzende Benjamin Friedrich hofft natürlich auf beides: den Sieg Ziemiaks im Wahlkreis und einen Kanzler Laschet. Aber er guckt auch immer wieder aufs Handy, wo die Hochrechnungen zum Bund erscheinen, und auf die Beamer-Projektion an der Stirnseite des Saals. Noch ist nichts wirklich raus, das weiß auch er.
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Beste Stimmung bei der Mendener SPD, die sich in diesem Jahr zur Wahlparty in Nikos Stadtschänke eingefunden hat. Ingo Günnewicht trägt zur Feier des Tages die „Helmut-Schmidt-Gedächtnismütze“, wie er strahlend erklärt. Natürlich setzt er darauf, dass am Ende dieses Abends ein künftiger SPD-Kanzler vor die Mikrofone tritt. Kurz vor dem Abendessen dankt Olaf Scholz via TV allen 400.000 SPD.Mitgliedern für einen engagierten Wahlkampf. Das erste Mendener Ergebnis, das hier die Runde macht, sorgt bei Ortvereinschef MIrko Kruschinski für Jubel: „Halingen ist rot!“ Und Fraktionschef Sebastian Meisterjahn für den nicht ganz ernst gemeinten Kommentar: „Die Fesseln sind gelöst!“
Die Mendener FDP könne ihre Versammlungen in Menden in einer Telefonzelle abhalten, hieß es früher – diesmal sind es rund 30 Liberale, darunter auffallend viele junge, die auf der Hauptstraße vor dem Wahlkreisbüro bei Rottler bei guter Laune und kühlen Pilschen auf Weiteres warten. Flagge zeigen sie mit einem gelben Wahlkampfschirm, der ihnen prompt Kinderfragen nach Luftballons einbringt. Die letzte werden aufgeblasen. Die erste Hochrechnung zeigt dann, dass die FDP im Bund zugelegt hat – „jetzt sind wir total gespannt auf Menden“, sagt Fraktionsvorsitzender Stefan Weige. Ortsverbandschefin Monika Adolph berichtet von einer Wette – es geht ums Endergebnis der FDP in Prozent: „Alle haben etwas in den Lostopf gelegt, wer am nächsten dran ist, räumt den ganzen Pott ab!“