Menden. Die Stadt Menden richtet 17 Briefwahlvorstände ein – sechs mehr als bei der letzten Bundestagswahl. Wir haben die Stimmauszählung begleitet.

Für einige der Stimmenauszähler ist es am Wahltag bereits zur Routine geworden. Sabrina Hünnies ist seit 1987 bei jeder Wahl dabei. Früher hat die Lendringserin immer im Wahllokal gesessen. Zum sechsten Mal gehörte sie am Sonntag in Menden dem Vorstand der Briefwahl an. In diesem Jahr hatten zur Bundestagswahl rund 16.800 Wählerinnen und Wähler Briefwahl beantragt – ein Rekord.

Nicht unterschriebene Wahlscheine fallen schon vor der Auszählung raus

Im Sitzungssaal des Rathauses zählte Sabina Hünnies gemeinsam mit sechs weiteren Mitstreitern. Zusammen mussten sie zwei Wahlbezirke mit 1058 abgegebenen Stimmen auszählen. Um 18.02 Uhr ging es dann endlich los. Sabrina Hünnies schüttete mit Schülerin Lillyana Schlüter die drei Urnen mit den Stimmzetteln aus. „Wir mussten noch warten, bis der Briefkasten geleert war“, verrät sie. „Das war aber noch nicht unser erster Einsatz. Wir haben vorher schon die Briefumschläge auf Gültigkeit überprüft“, fügt die städtische Mitarbeiterin hinzu. Nicht unterschriebene Wahlscheine fielen schon vor der Auszählung raus.

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Auszählung der Briefwahl. Sabrina Hünnies (links) und Lillyana Schlüter (Schülern) schütten die Urnen mit den Briefwahlumschlägen aus.
Auszählung der Briefwahl. Sabrina Hünnies (links) und Lillyana Schlüter (Schülern) schütten die Urnen mit den Briefwahlumschlägen aus. © WP | Thomas Nitsche

Eine Stunde hat es gedauert, bis alle 1058 Stimmzettel ausgewertet waren. Vorher waren die Umschläge geöffnet worden und es musste genau kontrolliert werden, dass die Stimmzettel auch ordnungsgemäß ausgefüllt waren. Das Team bildete auf den zusammengestellten Tischen zwei große Stapel. „Auf der einen Seite sind die Stimmzettel von Bürgen, die mit ihren beiden Stimmen die gleiche Partei gewählt haben, und auf der andere Seite sind die Zettel mit unterschiedlicher Erst- und Zweitstimme“, verrät Johannes Ehrlich. Später wurden die Stapel der Stimmzettel deutlich mehr und verteilten sich über mehrere Tische im Sitzungssaal.

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Immer wieder gespannt auf das Endergebnis der Wahl

Aber Sabrina Hünnies behielt mit ihrer Routine den Überblick. Wie schon bei den vergangenen Wahlen waren wieder viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Rathaus im Einsatz. Zudem sind Bürger in den Briefwahlvorstand berufen worden. Für Sandra da Silva Caetano ist es immer wieder spannend, was am Ende bei der Auszählung herauskommt. Sie ist seit zweieinhalb Jahren bei der Stadt Menden als Kommunalbeamtin beschäftigt. Seit dieser Zeit ist sie bei jeder Wahl im Einsatz und gehörte immer dem Briefwahlvorstand an.

Das erste Mal war die Mendener Schülerin Lillyana Schlüter dabei. Sie hatte sich freiwillig gemeldet. „Ich durfte jetzt das erste Mal dabei sein und wollte mir als Schülerin das Taschengeld aufbessern“, erzählte sie.

Das Auszählen der Briefwahl wird immer aufwendiger. Deswegen hat die Stadt Menden bei der Bundestagswahl die Briefwahlvorstände deutlich erhöht. Wie Stadtsprecher Johannes Ehrlich berichtete, sind bei der Bundestagswahl 17 Wahlvorstände mit jeweils sieben Stimmauszählern besetzt worden. Bei der vergangenen Bundestagswahl waren es noch elf Briefwahllokale.