Platte Heide. Unglaublich: Zum wiederholten Mal haben Unbekannte tote Fische im Altkleider-Container entsorgt. Das hat nun Folgen.
Ein widerlicher Fund – und das nicht zum ersten Mal: In den Altkleider-Containern von Kolping auf der Platte Heide hat ein Unbekannter erneut Fisch entsorgt. Das hat Konsequenzen: Kolping entfernt nun vorerst die Container ersatzlos.
„Das ist einfach nicht zu verstehen“, sagt Christian Rudolphi, Vorsitzender des Kolping-Bezirkes Menden-Fröndenberg und seit vielen Jahren ehrenamtlich für die Kolpingfamilie aktiv. „Was soll das? Warum macht das jemand?“ Immer wieder – bereits zum dritten oder vierten Mal – entsorgt jemand fachgerecht ausgenommene Fische in den Containern, die am Stucken (Hermann-Löns-Straße/Ecke Spessartstraße) auf der Platte Heide stehen. „Vielleicht will uns jemand ärgern?“, überlegt Christian Rudolphi. „Wir wissen es einfach nicht. In solch einen Kopf kann man sich doch nicht reindenken.“
Kadaver lose eingeworfen
Schlimm genug, dass die toten Tiere im Container landen. Zu allem Überfluss hat der Unbekannte die Kadaver auch noch lose in den Kleiderbehälter geworfen. Das heißt, dass auch alle gespendeten Kleidungsstücke wertlos sind. Die Folge: Der Kolpingbezirk kann nicht nur die Kleiderspenden nicht verwenden, sondern muss sich darüber hinaus um die Entsorgung des kompletten Container-Inhalts kümmern und hierfür entsprechend bezahlen.
Hinweise auf den oder die Täter?
Gibt es Hinweise auf den oder die Täter? „Es könnte sein, dass das ein Angler war. Es sind immer fachgerecht ausgenommene Fische“, stellt Christian Rudolphi fest. „Es handelt sich hier auf alle Fälle um Sachbeschädigung“, erklärt Anna Becker von der Pressestelle der Polizei des Märkischen Kreises auf Nachfrage der WP. „Wenn wir hiervon Kenntnis bekommen, können wir den Standort in unsere Streifen einbeziehen.“ Einfach sei es allerdings nicht, jemanden auf frischer Tat zu ertappen, der vielleicht nachts mal eben ein paar Fische in einen Container wirft.
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„Das ist für unsere Sozialprojekte ein herber Schlag“, ist Christian Rudolphi sauer und enttäuscht. Sicher habe es auch an anderen Container-Standorten mal so genannte Fehlwürfe gegeben. So habe man dank Anwohnern in einem Stadtteil erfahren, wer zum Beispiel eine Nachttischlampe in einen Kleider-Container geworfen hatte: „Das war eine verwirrte Frau, hat sich herausgestellt“, erinnert sich Christian Rudolphi. „Auch wenn die Lampe nicht in den Container gehörte, ist das etwas völlig anderes als die Fische, die jetzt immer in unseren Containern landen. Hier ist es eindeutig Absicht.“
Kleider-Container werden jetzt abgezogen
Kolping zieht die vier Kleider-Container zunächst für drei Monate vom Stucken ab. Hierum hatte auch der Betriebsleiter und Prokurist von „die Brücke“ gebeten. Die gemeinnützige GmbH ist der Dienstleister, der für Kolping die Container leert. Ganz abgesehen davon, dass die Ware entweder stark darunter leidet oder nicht mehr nutzbar ist, seien die wiederholten Funde für die Fahrer „nicht mehr zumutbar“, so der Betriebsleiter. Er bittet deshalb darum, „den Standort für drei bis sechs Monate zu schließen, damit sich der Mensch, der das tut, andere Möglichkeiten sucht, seine Fische zu entsorgen“.
Die orangefarbenen Behälter werden am Dienstag entfernt. Ob die Container in einigen Monaten wieder am Stucken aufgestellt werden, steht noch nicht fest, sagt Christian Rudolphi: „Wir sind hier auch in Gesprächen mit der Stadt.“