Menden/Iserlohn. Die Ärzte haben wieder alle Hände voll zu tun. Seit rund vier Wochen steigen die Covid-Fälle wieder an. Überwiegend sind es Junge und Ungeimpfte.
Seit dem Abklingen der dritten Corona-Welle werden Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert sind, nicht mehr stationär im St.-Vincenz-Krankenhaus in Menden behandelt, sondern kommen ins St. Elisabeth-Krankenhaus nach Iserlohn.
Dort wurde eine separate Station für Covid-Patienten eingerichtet, erklärt Chefarzt Dr. Markus Berghoff. Vor und während der Sommerferien war die Infektionslage deutlich abgeklungen, seit einiger Zeit gibt es indes wieder mehr zu tun - und so auch mehr Infizierte. Insbesondere falle auf, dass überwiegend junge Menschen sowie Ungeimpfte zu den Corona-Patienten gehören, die stationär behandelt werden müssen.
Derzeit befinden sich im Elisabeth-Krankenhaus in Iserlohn acht Patienten auf der Corona-Station. „Die sind aber nicht alle positiv, sondern darunter sind auch oft Ungeimpfte, die bei uns die Quarantäne machen müssen.“ Infiziert mit Covid-19 seien demnach fünf Menschen, die auf der Isolierstation des Hospitals behandelt werden. Die anderen drei befinden sich dort in Quarantäne. „Die Intensivstation ist zurzeit leer“, fügt Dr. Berghoff hinzu.
Chefarzt: „Wir sind gut beschäftigt mit Covid“
Dennoch sagt er: „Wir sind gut beschäftigt mit Covid“. Zwar seien es durchaus weniger Fälle als während der ersten und zweiten Welle, doch: „Es ist wieder deutlich mehr als noch vor vier Wochen“, berichtet der Chefarzt. Auffällig ist dabei, dass viele der Patienten, die aufgrund einer Erkrankung mit dem Coronavirus stationär behandelt werden müssen, noch jung und meist auch ungeimpft sind. „Es sind schon zu 80 bis 90 Prozent Jüngere und Ungeimpfte, das ist schon auffällig.“ Fälle von Impfdurchbrüchen, bei denen also ein Patient doppelt gegen das Virus geimpft ist und sich dennoch infiziert, gebe es eher selten. „Ein positiver Test heißt auch nicht automatisch, dass jemand richtig erkrankt.“ Häufig seien die Patienten wegen anderer Eingriffe, wie einer Knie- oder Hüft-OP, im Krankenhaus. Routinemäßig werden sie dann auf Covid-19 getestet und in diesem Zuge stelle sich eben manchmal lediglich durch diese Vorsichtsmaßnahme heraus, dass der jeweilige Patient positiv ist.
„Wenn der Patient nicht weiter schwer erkrankt, wird er nach Hause entlassen“, erklärt Berghoff. Man versuche alle Menschen, die nicht ernsthaft erkranken, keinen schweren Krankheitsverlauf aufzeigen und daher auch keine Behandlungsmöglichkeit brauchen, nach Hause zu schicken, damit sie dort ihre Quarantäne machen.
Kommt ein Patient oder eine Patientin aufgrund eines ganz anderen Eingriffs oder Anliegens in das Hospital und weist aufgrund des routinemäßigen Corona-Tests eine Infektion auf, jedoch keine schweren Symptome, werde geschaut, ob die anstehende Operation nicht um zwei Wochen nach hinten verschoben werden kann, bis der Infizierte wieder ein negatives Testergebnis aufweist.
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