Menden. Erste Stimmzettel aus dem Ausland schon per Luftpost im Rathaus eingetroffen. Warum Wahl-Chefin Bastek mit einem neuen Briefwahl-Rekord rechnet.

Wer regiert die Bundesrepublik, wer stellt als stärkste Kraft den Kanzler oder die Kanzlerin? Die Bundestagswahl am Sonntag, 26. September, verspricht besonders eng und spannend zu werden, und sie wirft auch in Menden ihre Schatten voraus: Gut 40.000 Wahlbenachrichtigungen sind laut Sylvia Bastek Ende letzter Woche auf die Post gegangen, sie müssten also dieser Tage in den heimischen Briefkästen landen. Für die Wahl-Organisatorin im Mendener Rathaus beginnen damit wieder die stressreichsten Wochen des Jahres, dabei sind einige Entscheidungen schon getroffen worden.

Oesbern bleibt diesmal ohne Wahllokal

So hat Oesbern in diesem Jahr kein eigenes Wahllokal: „Als wir die Entscheidung treffen mussten, war noch nicht klar, ob die Mehrzweckhalle dann noch zur Verfügung stehen würde“, sagt Bastek. Daher habe man, um auf Nummer sicher zu gehen, eine Hälfte der Oesberner Wählerinnen und Wähler dem Wahllokal in Barge zugewiesen, die andere Hälfte der Ex-Hauptschule in Lendringsen. Dass die Oesberner Halle wegen Verzögerungen jetzt doch bereitstehen würde – Künstlerpech.

Sylvia Bastek rechnet mit neuem Briefwahl-Rekord

So sind es in Menden diesmal 34 Wahllokale, in denen Wählerinnen und Wähler ihre Kreuzchen machen können – es sei denn, sie bevorzugen die Briefwahl, was in Rathaus und Bürgersaal jetzt auch wieder direkt möglich ist. Wegen der Pandemie rechnen die Organisatoren ohnehin damit, dass der Briefwahl-Anteil diesmal alle Rekorde brechen wird. So hat Sylvia Basteks Team von vornherein 14 Briefwahllokale mit eigenen Vorständen zum Auszählen vorgesehen. „Früher waren das schon mal acht, bei der letzten Kommunalwahl dann zehn“, berichtet Sylvia Bastek.

500 Mendenerinnen und Mendener sorgen für den Ablauf

Apropos Vorstände: Jedes Wahllokal wird zwischen 8 und 16 Uhr mit acht Wahlhelferinnen und Wahlhelfern besetzt sein, die Briefwahlvorstände zählen jeweils siebe Köpfe. Etwa 500 Freiwillige werden also gebraucht, und anders als in anderen Jahren sei das diesmal kein Problem gewesen, sagt die Wahl-Chefin. Was möglicherweise mit der eingeschränkten Reiselust in Pandemiezeiten zu tun hat.

Erste Stimmzettel aus dem Ausland kamen per Luftpost

Genau 40.303 Menderinnen und Mendener sind am 26. September wahlberechtigt, wenn es mit zwei Stimmen um die neun heimischen Direktkandidaten und die Parteienwahl geht. EU-Bürger sind, anders als bei den Kommunalwahlen im letzten Jahr, in Deutschland nicht wahlberechtigt – es sei denn, sie wären Doppelstaatler. Deutsche, die ihrerseits im Ausland leben, können sich in der jeweiligen deutschen Botschaft die Wahlanträge besorgen, sie dann ausfüllen und an die letzte Gemeinde schicken, in der sie in Deutschland gemeldet waren. Die ersten ausgefüllten Stimmzettel sind schon in Menden – sie kamen per Luftpost.

Mendener Ergebnis-Präsentation: Bildschirme in Rathaus-Fenstern

Die Wahlergebnisse will die Mendener Stadtverwaltung auch wieder präsentieren – aber auch das noch unter Corona-Bedingungen: Eine Wahlparty wie früher im Rathaus-Erdgeschoss gibt es nicht, dafür aber einem Ergebnisdienst auf Bildschirmen, die in den Rathausfenstern hängen und somit abgelesen werden können, ohne dass man die Stadtverwaltung betreten muss. Sylvia Bastek: „Damit haben wir bei der Kommunalwahl gute Erfahrungen gemacht, da sind viele interessierte Wählerinnen und Wähler gekommen.“

In den Wahllokalen wird es wieder die Corona-Spuckschutzscheiben für die Vorstände geben, für Wä#hlerinnen und Wähler gelten dazu Maskenpflicht und Handdesinfektion.