Fröndenberg. Allein 300.000 Euro Schaden am Löhnbad. Straßen, Wege und Plätze stark betroffen. Feuerwehrchef: Ein Einsatz, der über fast zwei Wochen lief.

Die Schäden allein am Fröndenberger Löhnbad durch das Hochwasser im Juli belaufen sich nach ersten Schätzungen der Stadtwerke auf etwa 300.000 Euro. Entgegen ersten Hoffnungen kann das Freibad in diesem Sommer nicht mehr öffnen. Ähnlich hoch sind die finanziellen Auswirkungen der Flut bei städtischen Wegen, Straßen und Plätzen, wie Markus Törnig vom Tiefbauamt erläuterte. Zweieinhalb Stunden beriet der Fröndenberger Stadtrat am Mittwochabend in einer Sondersitzung über die Folgen der Überschwemmungen in Fröndenberg und den Vororten.

Jörg Sommer: Manche Wehrleute 14 Tage im Flut-Einsatz statt am Arbeitsplatz

Jörg Sommer, Chef der Fröndenberger Feuerwehr berichtete vom Einsatz der Feuerwehr, die von Wehren aus zahlreichen Städten der Umgebung unterstützt wurde. Nach dem ersten Starkregen am 4. Juli waren noch weitere Unwetter dazugekommen, so dass der gesamte Einsatz über fast zwei Wochen lief. Manche Feuerwehrleute seien fast durchgängig im Einsatz gewesen. „Und waren in dieser Zeit kein einziges Mal an ihre Arbeitsplatz“, ergänzte Sommer.

Mehr Rückhaltebecken – und die Straßengräben sind besser zu pflegen

Schließlich ging es auch darum, wie man die Bewohner vor solchen Ereignissen künftig schützen kann. Einig waren sich Ratsmitglieder und Fachleute, dass ein Starkregenereignis dieser Größenordnung in keiner Stadt von Kanalisation, Bächen oder Straßengräben aufgenommen werde könne. Es seien aber an einigen Stellen Maßnahmen nötig, wie weitere Regenrückhaltebecken oder besser gepflegte Straßengräben. Schließlich sei aber auch jeder Hausbesitzer ein Stück weit selber verantwortlich, unterstrich Markus Törnig.

Ganzheitliches Konzept für den Schutz vor Starkregen und Hochwasser soll her

Für Hochwasser- und Starkregenschutz sei ein ganzheitliches Konzept nötig. Ratsmitglied Martin Schoppmann mahnte aber auch Eile an: „Wenn das Neuapostolische Altenheim zweimal kurz hintereinander absäuft, ist Gefahr im Verzug.“ Deswegen sei hier schnellstmöglich zu handeln.

Keine große Abrechnung der Bürger mit der Politik

Eine große Abrechnung betroffener Bürger mit Verwaltung oder Politik wurde die Sondersitzung nicht. Lediglich ein Anwohner aus Warmen trug seine Situation vor und fragte nach konkreten Maßnahmen.