Menden. Phillip Nieland, Betreiber Franz von Hahn, hat mit den strengeren Corona-Regeln schon gerechnet. Wann er den Club wiedereröffnet, ist noch unklar.

Von den seit Montag, 26. Juli, wieder geltenden strengeren Corona-Regeln in ganz Nordrhein-Westfalen, sind auch Clubs und Diskotheken betroffen. Nach nicht mal einem Monat, in dem sie öffnen durften, ist der Betrieb nun erneut untersagt – und das vorerst bis zum 27. August.

Phillip Nieland, Betreiber des Franz von Hahn in Menden, hatte ohnehin nicht geplant vor Anfang September zu öffnen. Die Befürchtung, dass genau der nun eingetretene Fall Realität wird, war zu groß. „Es ist genau das eingetreten, was wir erwartet haben, das hat die Sicht der Dinge bestätigt“, sagt Nieland im Gespräch mit der Westfalenpost. Große Erleichterung, sich für keine kurzfristige Öffnung entschieden zu haben, gibt es allerdings nicht. „Wir sind da emotional relativ neutral.“

Bereits in einem vergangenen Gespräch mit unserer Redaktion machte der Club-Betreiber deutlich, dass er für die Wiedereröffnung eine gewisse Planungssicherheit haben möchte. Seit nun knapp anderthalb Jahren ist die Mendener Diskothek schon geschlossen. „Was man merkt ist, dass unsere Branche die ist, die ganz am Ende der Reise wieder öffnen darf.“ Denn Partys, Veranstaltungen und das allgemeine Feiern lebt nicht nur von einer Leichtigkeit, die derzeit in Nielands Augen einfach nicht vorhanden ist, sondern berge für viele auch Infektionsgefahren.

„Man hat das ja auch in den Niederlanden zuletzt gesehen“, berichtet Phillip Nieland und weist auf die Corona-Fälle in Diskotheken des Nachbarlandes hin. Die Fallzahlen sind dort in den vergangenen Wochen wieder rapide angestiegen.

Kein genaues Zeitfenster

Mit der nun wieder in Kraft getretenen Regelung, dass Discos vorerst bis zum 27. August dicht bleiben, verbindet der Mendener aber keineswegs, umgehend nach diesem Datum wieder durchzustarten. „Wir sind auch noch relativ verhalten, was das Zeitfenster nach dem 27. August betrifft, ich bin da sehr skeptisch und sehr abwartend.“ Zudem sei eine Öffnung von den dann geltenden Beschränkungen abhängig.

Für Nieland und seine Mitarbeiter war von Beginn an klar, dass man den Betrieb im Sommer gar nicht erst ausprobieren wird. Dabei gehe es weniger um Personal- oder Getränkekosten. „Das kommt immer drauf an, wie der Laden strukturiert ist“, verrät er.

Vielmehr wolle man das Gefühl der Leichtigkeit und des unbeschwerten Feierns transportieren und sicher sein, nicht wieder nach zwei Wochen dicht machen zu müssen. „Wir müssen jetzt mal schauen, wie es sich in den nächsten Wochen entwickelt.“

Renovierungsarbeiten laufen

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Die jetzige Zeit nutzen Geschäftsführer und Mitarbeiter für Renovierungsarbeiten. „Ein paar Kleinigkeiten sind schon gemacht, aber so richtig weitergekommen sind wir noch nicht.“ Doch das sei kein Problem, da die Wiedereröffnung vorerst nicht für Ende August geplant ist. „Nach den anderthalb Jahren ist die Skepsis einfach zu groß, das ist ja wie eine Achterbahnfahrt, die man gerade durchmacht.“ Das Franz von Hahn befindet sich also in einer eher beobachtenden und abwartenden Position.

Eins ist indes jetzt schon klar: Der Mendener Club wird wieder öffnen und auch Partys werden wieder stattfinden. Nur wann, das ist eben derzeit noch unklar und vom weiteren Corona-Geschehen abhängig.

>>>>INFO:

Seit vergangenem Montag, 26. Juli, gelten in ganz Nordrhein-Westfalen wieder strengere Corona-Regeln. Und zwar auch für die Städte, die sich nach wie vor in Inzidenzstufe 0 befinden.

Der Grund dafür ist, dass die Fallzahlen landesweit seit dem 9. Juli ansteigen. Nun ist das Land von Inzidenzstufe 0 in Inzidenzstufe 1 gerutscht. Die verschiedenen Regeln, die mit dem Abrutschen einhergehen gelten somit ab sofort landesweit.

Dazu zählt unter anderem eine Kundenbeschränkung in Geschäften, die Maskenpflicht in Innenräumen wie Fitnessstudios sowie eben das Verbot des Betriebs von Diskotheken.