Menden. Womit kann ich jetzt in Menden wirklich helfen? Geld, Sachspenden, Arbeitskraft oder alles? Die Stadt koordiniert jetzt Helfer und Hilfesuchende.

Nach dem Rekord-Hochwasser mit überfluteten Kellern wird in Menden vor allem körperliche Hilfe gebraucht. Es gebe weiter eine enorme Nachfrage nach Menschen, die beim Aufräumen mit anpacken, betont die Stadtverwaltung auf Nachfrage. Die Stadt koordiniert die Arbeitseinsätze mit einer neu geschaffenen Stabsstelle. +++ Auch interessant: Die Stadt ist selbst nicht komplett gegen Hochwasser versichert +++

Körperliche Hilfe beim Ausräumen, Saubermachen und Aufräumen gebraucht

„In Menden werden im Moment vor allem Helfer gebraucht“, sagt Stadtsprecher Johannes Ehrlich. Trotz gewaltiger bereits aufgetürmter Sperrmüllberge gehe es in vielen Haushalten weiter darum, Keller leer zu bekommen, Schlamm zu beseitigen und zu trocknen. Es fehle aktuell vielerorts an Arbeitskraft. Die Berichte der vergangenen Tage zeigen: Selbst wenn Versicherungen für Aus- und Aufräumarbeiten aufkommen, sind Firmen, die solche Aufgaben übernehmen, völlig überlastet. Meist drängt dazu auch noch die Zeit. Je länger feuchter Unrat im Haus lagert, umso größer ist die Gefahr dauerhafter Schäden. +++ So dramatisch war die Flut: Die Ereignisse rund um das Hochwasser im Newsblog zum Nachlesen +++

Die Stadt koordiniert die Hilfen über die Stabsstelle Bürgerengagement mit Heike Berkes und Michael Roth. Das Duo ist gleichzeitig Ansprechpartner für Menschen, die Hilfe geben und Hilfe brauchen. „Jeder, der seine Hilfe anbieten möchte, kann sich dort melden“, erklärt Ehrlich. Die Stabsstelle ist erreichbar: Heike Berkes, 02373 903-1543, und Michael Roth, 02373 903-1378, oder per E-Mail an buergerengagement@menden.de.

Geringe Nachfrage nach Sachspenden – Möbel und Kleidung kaum benötigt

Die Stabsstelle koordiniert mit Unterstützung des Sozialverbandes SKFM auch Sachspenden. Allerdings gebe es da – bis auf Ausnahmefälle – so gut wie keine Nachfrage. Möbel und Kleidung seien gar nicht gefragt. Vermittelt wurden aber zum Beispiel ein Stromaggregat und Trocknungsgeräte, die aktuell weder zu leihen noch zu kaufen sind. Auch eine Ersatzwohnung für vorübergehend obdachlos gewordene Mendener sei schon vermittelt worden.

Aus Sicht der Verantwortlichen beim Verein „Mendener in Not“ wird aber auch weiter dringend Geld benötigt. Es gebe etliche Familien, die vor dem Nichts stehen. In einigen Fällen müsse wegen fehlender Elementarversicherung die komplette Einrichtung neu finanziert werden, erklärt Maria-Cristina Gummert. Das koste auch im Einzelfall schnell viele tausend Euro. +++ Hintergrund: Wut und Frust entlang der Hönne +++

Theoretisch kann auch die Stadt Geldspenden annehmen

Auch die Stadt, die selbst von einem größeren finanziellen Schaden getroffen ist, kann theoretisch Geldspenden annehmen – allerdings bittet die Stadtverwaltung nicht ausdrücklich darum. Wer es doch tun will: „Die Spende muss bei einer Überweisung eindeutig als Spende ausgewiesen sein“, betont Johannes Ehrlich. Bei Sachspenden müsse die Stadt selbst noch den Wert bestimmen. Das ist Vorschrift.

Dass Mendener der Allgemeinheit etwas Gutes tun wollen, indem sie die Stadt bedenken, komme sogar häufiger mal vor. „Das hatten wir zum Beispiel bei der Neuausrichtung von Gut Rödinghausen“, sagt Johannes Ehrlich. Was nicht geht: Eine Spende an die Stadt darf nicht im Zusammenhang mit politischen Entscheidungen, Genehmigungen oder ähnlichen Vorgängen stehen, bei denen der Spender selbst profitieren könnte. Ehrlich versichert: „Da sieht dann unser Rechnungsprüfungsamt genau hin.“