Fröndenberg-Neimen. Familie Majka wurde bereits am 4. Juli von dem Unwetter in Fröndenberg hart getroffen. Jetzt steht alles schon wieder unter Wasser. Ein Alptraum.
Was für ein Drama. Familie Majka aus Neimen hatte nach dem Unwetter den verheerenden Überflutungen vom Sonntag, 4. Juli, und dem nachfolgenden Unwetter wenige Tage später gerade erste Reparaturarbeiten am Haus in Angriff genommen, da steht am Mittwochnachmittag wieder alles unter Wasser. Alexander Majka erhebt Vorwürfe gegen die Stadt und berichtet von den Folgen insbesondere für seine Kinder.
Wieder kommt das Wasser mit Ansage, und wieder kann man nur machtlos daneben stehen. Alexander Majka aus Neimen schildert in ruhigem, und doch spürbar angeschlagenem Tonfall das eigentlich Unfassbare: Vor noch gar nicht so vielen Tagen stand das Haus nach gut drei Jahren Renovierung in liebevoller Eigenleistung vor der Fertigstellung. Auch eine Einweihungsparty war schon geplant. Dann kamen die schweren Niederschläge über Fröndenberg am 4. Juli. Innerhalb von noch nicht mal einer Stunde lief das Haus in Neimen voll (die WP berichtete). Ein schwerer Schlag für Alexaner und Linda Majka und ihre beiden kleinen Kinder.
Vieles an Hausrat war nur noch Sperrmüll. Die verheerende Feststellung am Ende: das Haus ist vorübergehend unbewohnbar, wahrscheinlich für mehrere Wochen. „Wir hatten jetzt seit einer Woche aufgeräumt“, berichtet Alexander Majka nun. Gutachter seien zuletzt nahezu jeden Tag vor Ort gewesen, um die Schäden abzuschätzen. Und auch schon die ersten Handwerker, die mit einigen Arbeiten begonnen hatten. Unter anderem konnte der Strom wieder angeschaltet worden durch neue Sicherungen. Dann kam der gestrige Mittwochnachmittag und damit die nächsten, im Wetterbericht vorhergesagten, Regenmassen.
Fröndenberger Familie kam anderweitig unter
Familie Majka, aktuell anderweitig untergekommen, war wieder in Neimen vor Ort an ihrem Eigenheim. Und sie konnten den steigenden Fluten nur zusehen. „Wie beim letzten Mal: Keller, Küche, Wohnzimmer, alles vollgelaufen.“ Was gerade erst in Schuss gebracht wurde, steht wieder unter Wasser. „Wir haben wieder alles verbarrikadiert, hatten aber keine Chance.“
Der Bach nahe dem Haus der Familie konnte die Fluten nicht annähernd bewältigen. Alexander Majka erzählt, dass nach der ersten Überschwemmung vor mehr als einer Woche nun das Bett des Baches ausgegraben und von Unrat befreit worden sei. „Das hat für die höher gelegenen Nachbarn von uns auch etwas gebracht.“ Aber am Durchlass des Baches unter der Eisenbahnstrecke sei nichts für eine Entschärfung getan worden, beklagt der Familienvater.
So habe sich die braune Brühe hier wiederum gestaut und sei dann auf das Grundstück der Familie gelaufen. „Ich frage mich, warum Stadt und Bahn hier nichts unternommen haben.“ Alexander Majka hat nun beschlossen, selber tätig zu werden.
Jetzt soll eine Mauer helfen
Er plant, eine Mauer um das Grundstück zu ziehen, gut einen Meter hoch. „Anders weiß ich uns nicht zu helfen. Das ist finanziell natürlich nochmal eine Riesenbaustelle für uns.“
Und neben diesen Sachschäden schlägt das alles auch aufs Gemüt. Vor allem beim Nachwuchs, wie Alexander Majka erzählt. Das Befinden der beiden Kinder sei deutlich gezeichnet durch die dramatischen Ereignisse der letzten Wochen, sie hätten psychisch sehr gelitten. „Die Kinder haben Angst vor Lärm seitdem und können schlecht schlafen.“ Und das Aufräumen geht nun auch wieder von vorne los.
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