Fröndenberg. Feuerwehr muss wie am 4. Juli erneut an viele Brennpunkte ausrücken. Altenheim diesmal nicht evakuiert. 39 Einsätze im Stadtgebiet.

Was sich am Mittwoch in vielen Landesteilen erstmals abspielte, muss den Fröndenberger Bürgerinnen und Bürgern und ihrer Feuerwehr vorgekommen sein wie ein Déja vu: Starker Dauerregen sorgte schließlich wieder für viele Überschwemmungen von Hauskellern und Betrieben in der Ruhrstadt. Laut Wehrleiter Jörg Sommer waren die Wehrleute an vielen bekannten Stellen erneut im Einsatz: an der Wickeder Straße/Ecke Königsweg mussten wieder Keller ausgepumpt werden, der Neimener Weg verwandelte sich erneut in ein Fließgewässer – mit entsprechend fatalen Folgen für die Anlieger. Ausrücken musste die Wehr, die diesmal keine Hilfe von außen bekam, weil überall in der Umgebung ebenfalls Hochwasser-Einsätze liefen, auch wieder zu Unternehmen wie WHW Hillebrand oder der Spedition Huckschlag. Sie alle waren schon beim Jahrhundert-Unwetter am 4. Juli betroffen gewesen.

Altenheim „Haus Löhnbachtal“ betroffen, aber nicht nochmals evakuiert

Kein Fußweg mehr: Überflutung unter der Ruhrbrücke.
Kein Fußweg mehr: Überflutung unter der Ruhrbrücke. © Westfalenpost | Joshua Kipper

Jetzt also alles von vorne. Sogar zum Neuapostolischen Altenheim „Haus Löhnbachtal“ Im Wiesengrund musste die Fröndenberger Feuerwehr erneut ausrücken. Diesmal blieb den alten Leuten die Evakuierung ihres Gebäudes immerhin erspart. Zuletzt hatten sie ihr Zuhause mitten in der Nacht verlassen müssen, nachdem das Gebäude wegen des eingedrungenen Wassers stromlos gefallen war (die WP berichtete). Auch vor dem Hochhaus an der Ardeyer Straße 100 musste neuerlich gepumpt werden, was die Maschinen hergaben.

Feuerwehr zählt 39 Einsätze bis 21 Uhr

Um 20.30 Uhr am Mittwoch zählte Feuerwehr-Leiter Jörg Sommer 39 Einsätze seiner Teams, und zu dieser Zeit lief noch eine Handvoll davon. Immerhin hatte es da schon aufgehört zu regnen. Wie viel Wasser diesmal heruntergekommen ist, werden die Meteorologen am Donnerstag wissen. Am 4. Juli waren es 125 Liter auf den Quadratmeter – eine Unmenge, und noch sind die Schäden, die dabei angerichtet wurden, gar nicht alle erfasst.

Das Wasser suchte sich auch neue Wege

Am Königsweg mussten wieder die Keller ausgepumpt werden.
Am Königsweg mussten wieder die Keller ausgepumpt werden. © WP | Andreas Dunker

In Hagen, wo am Mittwoch weite Teile des Stadtgebietes schwer betroffen waren, wurden am Mittwoch sogar mehr als 230 Liter gemessen – also noch einmal fast die doppelte Regenmenge. Für das doppelt getroffene Fröndenberg, das am 4. Juli noch bundesweit Schlagzeilen gemacht hatte, weil die Wetterlage ringsherum vergleichsweise ruhig blieb, dürfte das kein Trost sein. Allerdings hatte sich das Wasser auch neue Wege gesucht und auch Häuser betroffen, die beim ersten Mal verschont geblieben waren.

Entsetzen über den Tod in Altena

Entsetzt zeigten sich die Fröndenberger Einsatzkräfte, als sie vom Tod eines Altenaer Feuerwehrkameradenerfuhren, der im Einsatz im südlichen Märkischen Kreis offenbar ertrunken ist.

Spenden weiter möglich

Für alle, die Hilfebedürftige nach den Unwettern mit einer Spende unterstützen möchten, hat die Fröndenberger Bürgerstiftung „Gutes Tun“ unter dem Verwendungszweck „Starkregen“ ein Konto bei der Sparkasse eingerichtet: IBAN DE65 4435 0060 1415 1617 18.

„Das tut uns unheimlich leid“, sagte Jörg Sommer am späten Abend. „Wir können nur froh sein, dass bei uns alle gesund geblieben sind.“