Menden. Das Mendener Netzwerk „Augen auf!“ will die alte Synagoge virtuell wieder auferstehen lassen. Wer hat noch Bilder, Karten oder Zeichnungen davon?
Das Mendener Netzwerk „Augen auf! Für Menden“ hat sich für das Jahr 2021 eine ganz besondere Aufgabe gestellt. Die ehemalige Synagoge, 1821 erbaut, in der Reichsprogromnacht am 9. November 1938 geschändet und 1952 abgerissen, soll virtuell rekonstruiert werden. Für dieses Vorhaben haben sich bereits jetzt mehrere Zeitzeugen gemeldet, die ihre Erinnerungen geschildert haben und so Stück für Stück aus vielen einzelnen Teilen ein großes Gesamtbild entstehen lassen. Koordiniert wird das Projekt gemeinsam von der Stadt Menden und dem Placida Viel Berufskolleg. Die Förderung des Projektes übernimmt der Rotary Club Menden. Die Schirmherrschaft übernimmt Bürgermeister Roland Schröder.
Jeder noch so kleine Hinweis kann von großer Bedeutung sein
Um das Bild weiter zu schärfen, sind alle Erinnerungen von großer Bedeutung. Daher startet „Augen auf! Für Menden“ jetzt einen erneuten Aufruf an die Mendenerinnen und Mendener: Wer kann sich noch an das Gebäude der Synagoge an der Hochstraße erinnern und hat vielleicht sogar Fotos, Zeichnungen oder sonstige Informationen aus dieser Zeit? „Melden Sie sich gerne telefonisch unter 02373/931128 oder per E-Mail an info@augen-auf.online“, teilen die Organisatoren mit. „Jeder Hinweis, sei er noch so klein, ist wertvoll und von Bedeutung!“
Jugendliche aus allen weiterführenden Mendener Schulen am Projekt beteiligt
Wie in jedem Jahr sind Schülerinnen und Schüler aus allen weiterführenden Schulen in Menden an dem Projekt „augen auf! für menden“ beteiligt. Jede Schule soll in dem virtuellen Gebäude einen eigenen Raum erhalten, in dem eigene Projekte und Aktionen vorgestellt werden können. Dazu gehören Zeitzeugeninterviews, Videos und kreative Beiträge.
Profis aus Wuppertal sollen das einstige Gotteshaus virtuell präsentieren
Präsentiert werden soll die virtuelle Synagoge am 9. November per Virtual Reality. Dies wird durch das Unternehmen „twinc“ aus Wuppertal umgesetzt und soll sowohl browserbasiert als auch über eine eigene App funktionieren. Aufgrund der anhaltenden Pandemie wird auch in diesem Jahr auf eine digitale Form des Gedenkens gesetzt und sorgsam überlegt und geplant, wie sich „Augen auf! Für Menden“ am Gedenktag selbst präsentiert.