Menden. Der Corona-Check der WP zeigt, dass viele Mendener eine Verödung der Innenstadt befürchten. Doch wie steht es um die Hönnestadt?

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Die Corona-Pandemie hat Auswirkungen auf die Mendener Gastronomie sowie den Einzelhandel. Doch nicht nur Händler und Wirte leben in Ungewissheit, auch Mendener Bürgerinnen und Bürgern haben Angst, dass ihre Innenstadt verödet. Der WP-Corona-Check zeigt, dass die Sorge groß ist. Und das, obwohl die Umgestaltung der Innenstadt erst im Frühjahr 2020 abgeschlossen wurde. Bei der Auswertung lag die durchschnittliche Antwort bei 3,94 – wobei 5 eine extreme Angst und 0 gar keine Angst bedeutet. Um dem ganzen entgegenzuwirken, versuchen viele Hönnestädter den stationären Handel sowie die Gastronomie bewusst zu unterstützen. Laut Umfrage setzen sich mehr als 82 Prozent der Bürger für ihre Restaurants und Geschäfte vor Ort ein. Das spüren auch Gastronomen wie David Poloczek vom Bonkers und Falk Steidel, Vorsitzender der Werbegemeinschaft.

„Viele Mendener Händler haben Stammkundschaft und das prägt die Geschäfte natürlich“, sagt Falk Steidel. Stammkunden haben den Einzelhandel auch während der Pandemie enorm unterstützt. Dennoch fehlen langfristige Prognosen. „Die Leute kaufen ja nicht einfach so, sie brauchen einen Anlass, die Menschen brauchen eine Perspektive“, betont Steidel. Die Händler stehen dauerhaft in den Startlöchern, warten auf Lockerungen und vor allem darauf, endlich wieder öffnen zu dürfen. „Natürlich bereitet das den Händlern Kopfschmerzen.“ Zwar rechnet der Vorsitzende der Werbegemeinschaft damit, dass gerade in der Anfangszeit der Wiederöffnungen, die Kunden gerne und häufig in die Geschäfte kommen werden, doch ob sich das auf Dauer halten werde, sei schwierig abzuschätzen. „Der Handel bangt, ob die Kundschaft das so annehmen wird, aber da steckt man eben nicht drin“, sagt Falk Steidel. Es seien mehrere Faktoren, die derzeit für eine „mittelbedrückte Stimmung“ sorgen. Vor allem sei es essenziell für den Einzelhandel, dass die Gastronomie wieder öffnet.

Wirt vom Bonkers bleibt zuversichtlich

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Das sieht auch der Mendener Gastronom und Inhaber des Bonkers, David Poloczek, so. „Natürlich besteht die Angst vor der Verödung der Innenstadt“, sagt er. Dieser Aspekt hänge in seinen Augen eng mit der Unterstützung lokaler Restaurants und Geschäfte zusammen. „Ich für meinen Teil kann auf jeden Fall bestätigen, dass die Solidarität, der Zusammenhalt und die Wertschätzung und auch das Bewusstsein der Menschen gestiegen ist“, berichtet der Wirt. Insbesondere in der Winterzeit haben zahlreiche Menschen bestellt und gekauft -- „einfach, um zu unterstützen“, erzählt er. Zwar brauche man viel Geduld und einen „langen Atem“, wie der Gastronom sagt, um die Zeit zu überstehen, doch die Freude über die Solidarität der Kunden überwiege letztendlich.

Menden attraktiv gestalten

Entgegen aller negativen Folgen sieht er die Krise auch als Chance für Menden. „Es steckt so viel Potenzial in Menden“, betont Poloczek. Insbesondere die Förderung von Jung-Unternehmern und den Ausbau der Innenstadt begrüßt er. Auch Falk Steidel ist davon überzeugt, dass eine Verödung der Innenstadt nicht so schnell eintreten könnte. „Die Pandemie ist noch kein Todesstoß für den Mendener Handel“, so Steidel.

Auch seitens der Werbegemeinschaft habe man immer einen Blick auf die Innenstadt. „Da sind mehrere Stellschrauben, wir gucken auch, was da möglich ist. Wir können die Leerstände zwar nicht komplett beheben, aber versuchen, die Stadt attraktiv zu gestalten.“ Beide bleiben zuversichtlich – und der Bonkers-Inhaber bringt seine Hoffnung noch einmal zum Ausdruck: „Ich denke, wenn wir so weitermachen, wird Menden auch wieder attraktiver. 2021 sehe ich definitiv als große Chance.“

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