Fröndenberg/Kreis Unna. Volle Beiträge für weniger Betreuungszeit: UN-Landrat Mario Löhr (SPD) drängt in Düsseldorf auf rasche finanzielle Lösung für die Familien.
Die Belastungen für Familien in der Corona-Pandemie sind extrem: Zusätzlich zum gestiegenen Betreuungsaufwand zu Hause ist die finanzielle Belastung hoch. Denn seit Monaten zahlen Eltern Beiträge, ohne dafür eine vollständige Gegenleistung zu erhalten. Kreis und Kommunen appellierten daher jetzt ans Land: Es müsse sich endlich was tun. In einem Schreiben an den Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) und die zuständigen Ministerien fordert Landrat Mario Löhr (SPD) – auch im Namen der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Städte und Gemeinden im Kreis Unna – schnellstmöglich eine Lösung.
Volle Beiträge trotz verminderter Betreuung: Erstattung laut Löhr überfällig
Zum Hintergrund: Zwar waren die Kitas bis zur vergangenen Woche grundsätzlich geöffnet. Doch sie fuhren im eingeschränkten Pandemiebetrieb – was unter anderem heißt: volle Beiträge bei einer um zehn Stunden pro Woche reduzierten Betreuungszeit. „Zu Recht beschweren sich Eltern tagtäglich darüber, dass sie zwar Monat für Monat ihre Elternbeiträge zahlen, die Nutzung der Betreuung aber nicht oder nur eingeschränkt möglich ist“, schreibt Landrat Löhr in seinem Brief ans Land. Zuletzt gab es im Januar eine finanzielle Entlastung für die Familien. Die Kita-Beträge wurden erstattet, davon trug das Land die Hälfte der Kosten. Zumindest diese Beteiligung des Landes erhoffen sich Kreis und Kommunen auch für weitere Monate dieses Jahres, denn: „Wir können eine Befreiung von den Elternbeiträgen aufgrund der angespannten Haushaltslage nicht eigenständig übernehmen.“
Beteiligung des Landes an Rückzahlung für zwei Kita-Monate reicht Städten nicht
Falls sich das Land bis zum Ende des Kindergartenjahres nur für zwei Monate zur Hälfte an den Elternbeiträgen beteiligen würde, reicht das aus Sicht von Kreis und Kommunen längst nicht aus. Der Landrat, die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister haben das Unverständnis der Familien vor Ort hautnah mitbekommen. Sie schließen sich den kommunalen Spitzenverbänden NRW an und fordern: Die Eltern und die Kommunen brauchen eine verlässliche Lösung, die zunächst den Zeitraum für Februar bis Mai abdeckt und Beiträge in dem Maße reduziert, in dem OGS und Kitas nur eingeschränkt zur Verfügung stehen.
„Notwendiges Zeichen“ dafür, dass Nöte der Familien ernst genommen werden
Eine finanzielle Entlastung könne zwar nicht die wichtige Funktion der tatsächlichen Betreuung ersetzen, sind sich Landrat, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister einig. Es müsse aber endlich ein dringend notwendiges Zeichen gesetzt werden, dass die Sorgen und Nöte der Familien ernst genommen würden.