Menden. Die Zapfhähne sind lange versiegt und nur der Schriftzug erinnert an die Gaststätte. Nun hat das Stadtmuseum ein Auge auf den Keller geworfen.

Ein kühles Blondes wird im Mendener Museumskeller an der Kirchstraße schon lange nicht mehr gezapft. Jetzt hat das Heimatmuseum ein Auge auf die frühere Gaststätte geworfen. Zunächst könnte daraus ein Lagerraum entstehen – doch eigentlich hat Museumsleiterin Jutta Törnig-Struck andere Pläne.

Seminare für Schulklassen

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Gesellige Runden bei einem Bier oder Wein im Museumskeller sind längst Geschichte. Alle Versuche und Bestrebungen der vergangenen Jahre, dort einen Restaurant- oder Gaststättenbetrieb unterzubringen, sind gescheitert. Der historische Keller mit Tonnengewölbe und Wandfresken sowie einem historischen Blindkamin steht seit längerer Zeit leer.

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Nun hat Museumsleiterin Jutta Törnig-Struck ein Auge auf die historischen Gemäuer geworfen. Denn noch immer fehle es dem darüber liegenden Stadtmuseum an Räumlichkeiten für Seminare oder museumspädagogische Angebote für Schulklassen. So seien Werkräume sowie getrennte Toilettenanlagen dort durchaus vorstellbar, so Törnig-Struck. „Es könnte ein Ort des Zusammentreffens werden“, sagt die Museumsleiterin im Kulturausschuss.

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Dass der Keller „langfristig und konsequent“ genutzt werden müsse, ist auch aus Sicht der CDU vonnöten. Doch dass die entsprechende Herrichtung der Räumlichkeiten laut ISM-Schätzungen für rund 85.000 Euro möglich ist, halten nicht wenige für unrealistisch. Dabei geht es nicht nur um die Umnutzung von Gastronomie auf pädagogische und schulische Nutzung, sondern auch um bauliche Veränderungen, etwa bei Brandschutz. Matthias Eggers (CDU) regt daher ein Nutzungskonzept an. Doch das sei, nach sieben Jahren intensiver Arbeit rund um Gut Rödinghausen, derzeit nicht leistbar, so Jutta Törnig-Struck. „Das würde mich umbringen“, so die Museumsleiterin angesichts der Belastung.

Nutzung mit Konzept untermauern

„Wir müssen mit dem Geld der Steuerzahler vorsichtig umgehen“, so Monika Adolph (FDP), die ebenso für ein entsprechendes Nutzungskonzept plädiert.

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Da die Umnutzung aus Sicht des Ausschusses keine unmittelbare Priorität habe, solle der Keller zunächst als Lagerraum genutzt werden. Denn das Stadtmuseum, so kritisierte Jutta Törnig-Struck unlängst, sei auf sieben verschiedene Standorte aufgeteilt. Die Lagerung von Exponaten an so vielen Orten sei demnach unvorteilhaft. „Das wäre nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, sagt die Museumsleiterin mit Blick auf den früheren Ratskeller.

Nun will man zunächst ein entsprechendes Nutzungskonzept abwarten, ehe über die Zukunft des historischen Kellers entschieden wird.

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