Fröndenberg. Vor der Fröndenberger St. Josef-Kirche weht die Regenbogenflagge aus Protest. Der Vatikan hatte die Segnung homosexueller Paare verboten.
In strahlenden Regenbogenfarben wehen zwei Flaggen vor der katholischen St.-Josef-Kirche in Westick. Die Fahne ist ein Zeichen für Diversität und schon lange ein Symbol für gleichgeschlechtliche Liebe. „Uns geht es um den Menschen. Wir weisen niemanden ab“, erklärt Gemeindereferent Heiner Redeker.
Der Hintergrund der Aktion ist eigentlich ein trauriger: Die vatikanische Glaubenskongregation aus Rom hatte ein Segnung lesbischer und schwuler Paare abgelehnt. Das hatte nicht nur in der Kirche, sondern auch außerhalb ein breites Echo ausgelöst.
Große Empörung über das Verbot des Vatikans
„Wir wollen keine Menschen im Stich lassen“, erklärt Gemeindereferent Redeker die Aktion, an der sich bundesweit zahlreiche Gemeinden beteiligen, um wortwörtlich Flagge zu zeigen. „Warum sollten wir die Liebe nicht segnen?“, findet Heiner Redeker. „Ich finde, dass es Caroline Kebekus mit ihrer Aussage eigentlich sehr gut auf den Punkt gebracht hat.“ Die bekannte Komikerin hatte die Entscheidung des Vatikans scharf kritisiert und gesagt: „Hier werden Motorräder und Tiere und letztes Jahr sogar ein Gitter vor dem Kölner Dom gesegnet. Aber homosexuelle Menschen nicht. Ein Armutszeugnis.“
Gemeinde erhält viel Zuspruch für die Aktion
Anlässlich der großen Empörung zum „Nein“ des Vatikans hat das Pastoralteam der Katholischen Kirche im Raum Unna-Fröndenberg-Holzwickede auch eine Stellungnahme veröffentlicht, in der es sich von den Aussagen distanziert. „Wir bedauern zutiefst, dass mit diesem Schreiben so vielen Menschen Schmerz zugefügt wird, wir solidarisieren uns mit den betroffenen Menschen und verstehen die Wut und Irritation vieler unserer Mitglieder“, heißt es dort etwa. Im Mittelpunkt der Pastoral und Seelsorge stehe der jeweilige Mensch mit seinen Sorgen und Ängsten, Freuden und Hoffnungen.
Für die Aktion an der St.-Josef-Kirche habe die Frönenberger Gemeinde „ganz viele positive Nachrichten erhalten“, berichtet Gemeindereferent Redeker. „Gerade Betroffene treten auf uns zu und sagen ‘Danke, dass ihr das für uns macht’. Auch im Gottesdienst hat es Beifallsbekundungen dafür gegeben.“