Menden. Über angekaufte Hühner aus dem Kreis Paderborn ist die Vogelgrippe nach Menden gekommen. Welche Folgen das jetzt für den betroffenen Betrieb hat.
Nach Corona jetzt auch noch Vogelgrippe: Auf einem Mendener Bauernhof wurde die sogenannte Aviäre Influenza nachgewiesen. Die Junghühner waren bereits infiziert nach Menden gekommen.
„Wir hatten schlagartig sieben tote Hühner“, sagt die Landwirtin. Die 100 Hühner seien zugekauft worden, um den eigenen Bestand aufzufrischen. Vorsichtshalber seien die Tiere separat im Stall gehalten worden, so dass der Ausbruch keine Auswirkungen auf den vorhandenen Bestand haben konnte.
Die Landwirtsfamilie hatte die Tiere in einem Betrieb in der Region Paderborn gekauft. Bei der Übernahme seien die Tiere noch symptomlos gewesen. Erst als die Tiere bereits in Menden waren, sei die Vogelgrippe quasi zeitgleich bei dem Betrieb im Kreis Paderborn nachgewiesen worden.
Vorsichtshalber den kompletten Hühnerbestand getötet
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Aus Sicht der Mendener Landwirte habe der Züchter nichts falsch gemacht. „Dort muss die Vogelgrippe über Wildvögel und den starken Wind eingetragen worden sein.“ Man halte sehr viel von dem Züchter. Tiere und Eier werden in Bio-Qualität verkauft.
Die Mendener Familie zeigt sich betroffen, zum Glück gefährde der Ausbruch aber nicht die Existenz, weil die Hühnerzucht nur ein Nebenerwerb sei. „Die Vogelgrippe hat auf den alten Bestand nicht übergegriffen. Sicherheitshalber wurden aber alle Tiere getötet. Das tut uns natürlich für die Tiere leid. Niemand möchte Tiere einfach so töten.“ Das Fleisch muss vernichtet werden, auch wenn die Vogelgrippe für den Menschen als ungefährlich gilt. Die Ställe müssen zusätzlich mit Brandkalk desinfiziert werden. Das Veterinäramt überprüft den Erfolg durch Entnahme von Proben.
Auch der Märkische Kreis bestätigt dieses Vorgehen: „Der betroffene Bestand wurde gesperrt und die Tötung der Tiere aus Tierschutzgründen und zur Ausschaltung des Seuchenherdes angeordnet und durchgeführt“, sagt Kreissprecher Hendrik Klein. „Als Erreger wurde das hochpathogene Influenza A-Virus des Subtyps H5 amtlich nachgewiesen.“
Selbst andere Landwirte angerufen und wegen Vogelgrippe vorgewarnt
Man habe selbst schon vorausschauend reagiert und andere Geflügelzüchter in Menden und Umgebung angerufen, bevor der amtliche Nachweis da war, heißt es von dem Mendener Hof. Der Nachweis der Vogelgrippe hat jetzt heftige Auswirkungen auf andere Landwirte in der Region. Klein: „Das Veterinäramt hat eine Allgemeinverfügung in Vorbereitung, danach werden ein Sperrbezirk sowie ein Beobachtungsgebiet eingerichtet. Für beide Restriktionsgebiete gilt dann eine Aufstallungspflicht für alle Geflügelbestände.“
Das Veterinäramt betont noch einmal, dass das Virus hochansteckend sei und neben Hühnern auch Puten, Enten und Tauben befalle. „Eine Verbreitung der Krankheit in andere Geflügelbestände muss unbedingt verhindert werden.“ Geflügelhalter werden gebeten, ihre Bestände dem Veterinäramt zu melden. Das kann per E-Mail unter Veterinaer@maerkischer-kreis.de geschehen.
In anderen Betrieben heißt es jetzt: Stallpflicht für alles, was fliegen kann. Auf Hof Ammelt, der nicht betroffen ist, bereitete man am Donnerstag das Aufstallen vor. Annette Ammelt zeigte sich angesichts der neuen Negativ-Nachricht ernüchtert: „Warum soll es den Hühnern besser gehen als uns.“
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