Menden. Junge Mendenerin darf wegen Corona wochenlang das Haus nicht verlassen. Ihren Gefühlen gibt sie durch eine Zeichnung Ausdruck.
Eine zweiwöchige Quarantäne kann schon belastend genug sein. Noch belastender allerdings ist es, wenn man erst als Kontaktperson und dann zusätzlich noch als Covid-Erkrankter in Quarantäne muss. Eine 17-jährige Mendenerin hat sich an die Redaktion gewandt, weil sie ihren Gefühlen aus der Zeit mit einer Zeichnung Ausdruck geben möchte. Das junge Mädchen möchte gerne nicht namentlich genannt werden.
Wann hast du das positive Corona-Testergebnis bekommen?
Am Dienstag, 2. März, war ich zum Corona-Test im Testzentrum am Seilersee und habe am Folgetag dann das positive Ergebnis erhalten. Dabei wurde bei mir die britische Mutation bestätigt.
Inzidenz steigt weiter
Der Sieben-Tage-Inzidenzwert für den Märkischen Kreis ist am Samstag auf 206,0 gestiegen. Am Sonntag sank er dann wieder leicht auf 199,2. Laut Robert-Koch-Institut sind in den vergangenen zwei Tagen im Märkischen Kreis fünf weitere Menschen an oder mit dem Corona-Virus verstorben. Aktuelle Zahlen für die einzelnen Städte des Kreises gibt es am Wochenende nicht.
Was ist dir durch den Kopf gegangen, als der Test positiv ausfiel?
Ich habe schon mit einem positiven Testergebnis gerechnet, da aus meiner Familie bereits drei Personen positiv auf Corona getestet worden waren. Es war natürlich trotzdem schrecklich, da ich dann eine Verlängerung meiner sowieso schon verhängten Quarantäne als Kontaktperson bekommen habe. Was die Erkrankung als solche angeht, hatte ich keine Angst um mich, aber um meine Eltern, da sie durch ihre Vorerkrankungen zur Risikogruppe gehören.
Wie geht es dir gesundheitlich? Merkst du Auswirkungen durch die Infektion?
Inzwischen geht es mir wieder fast gut. Ich hatte einige Symptome wie zum Beispiel Husten, Schnupfen, Hals- und tagelang starke Kopfschmerzen. Es war für mich eher wie eine mittelstarke Erkältung. Die Grippe Influenza, die ich vor zwei Jahren hatte, war für mich deutlich schlimmer.
Wie lange warst du in Quarantäne?
Die Quarantäne begann für mich ab 23. Februar als Kontaktperson und verlängerte sich ab meinem positiven Testergebnis am 2. März um zunächst weitere zehn Tage bis 12. März. Da wurde ich dann erneut getestet und die Quarantäne bis 13. März verlängert. Seit dem 16. März weiß ich, dass die Quarantäne aufgehoben ist.
Wie sehr nervte dich die Quarantäne? Was hast du den ganzen Tag gemacht?
Die Quarantäne nervte mich sehr, da ich mich weder mit Freunden treffen konnte, noch große Runden mit meinem Hund gehen durfte. Man dreht nach einiger Zeit einfach durch, da man immer seine eigenen vier Wände um sich hat. Die viele Zeit habe ich für meine Hobbys genutzt, die Malerei, auch im Auftrag, sowie das Anfertigen von individuellen Hundeleinen. Ich habe mich außerdem intensiv um meine Abschlussarbeit für die Schule gekümmert und um das Illustrieren meines eigenen Kinderbuches.
Auch interessant
Was möchtest du durch deine Zeichnung ausdrücken?
Die Zeichnung habe ich spontan skizziert, als ich von einer Verlängerung meiner Quarantäne erfahren habe. Ich fühlte mich durch Corona an mein Haus gefesselt. Die Fußfessel soll die Coronaviren darstellen, die einen ans Haus fesseln. Das ist so klein dargestellt, weil es einen nach längerer Zeit einengt und erdrückt. Zumindest habe ich es so für mich empfunden.
Seit wann zeichnest du?
Ich zeichne schon immer, seit ich ganz klein war. Zeichnen bedeutet für mich Entspannung und Ausgleich. Dies ist aber die erste Zeichnung, in der ich spontan meine derzeitige Gefühlslage ausdrücken wollte.