Menden. Wie steht es im zweiten Corona-Jahr um das traditionelle Osterfeuer in Menden? Landrat und Bürgermeister wollen Lösung finden.

In der Hönnestadt haben Brauchtumsfeuer zu Ostern eine lange Tradition. Ob Dorfgemeinschaft, Nachbarschaften oder Vereine: Alle freuen sich auf das Osterwochenende. Doch auch im zweiten Corona-Jahr ist unklar, ob Osterfeuer stattfinden dürfen. Die Entscheidung dazu soll am kommenden Freitag, 12. März, fallen.

VfL plant ohne Osterfeuer

„Am Freitag gibt es eine Zoom-Konferenz mit den Bürgermeistern und dem Landrat“, erklärt Stadtsprecher Johannes Ehrlich auf Anfrage der Westfalenpost. Darin solle eine einheitliche Lösung gefunden werden. Denn sonst, so befürchtet Bürgermeister Dr. Roland Schröder, würden Städte, die Osterfeuer erlauben, aus den Nachbarstädten jede Menge Gäste bekommen – entgegen der Corona-Schutzverordnung. „Man kann jetzt noch nicht sagen, was die Regelung sein wird“, fügt der Pressesprecher hinzu. Natürlich habe es im Rathaus schon Osterfeuer-Anfragen gegeben. „Wir wissen auch, dass man Vorlauf für die Gehölz-Anlieferung braucht.“ Daher hoffe man auf eine schnelle und einvernehmliche Lösung.

Der VfL Platte Heide, der seit Jahrzehnten ein gut besuchtes Osterfeuer entzündet, plant auch in diesem Jahr ohne die Veranstaltung. „Wir gehen nicht davon aus, dass das Feuer stattfinden kann“, sagt der zweite Vorsitzende Werner Labahn. Selbst wenn sich nun doch entscheiden sollte, dass Osterfeuer stattfinden dürfen, sei man beim VfL nicht sicher, ob man es noch schaffen würde, die Tradition auf die Beine zu stellen. „Da wird es allein zeitlich schwierig, das hinzukriegen“, sagt Labahn. Vor allem müssten die Gehölze, die sonst im Vorfeld aus dem ganzen Stadtteil im Hülschenbrauck angeliefert werden, noch beschafft werden.

Der Ausfall wäre ein großer finanzieller Verlust für den Verein. „Natürlich fehlen uns die Einnahmen, aber das geht ja jedem Verein so, da bricht schon etwas weg“, erklärt der zweite Vorsitzende des VfL.

Für Vereine, Dorfgemeinschaften und viele weitere wäre es nun schon das zweite Osterfeuer in Folge, das aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen nicht abgehalten werden darf.

Entscheidungen jetzt schwierig

Prognosen für Zu- oder Absagen der Ostertradition zu treffen sei schwierig. „Das hängt auch immer von den Inzidenzen und der Corona-Schutzverordnung ab“, erklärt Ehrlich. Wichtig würden auch die Rückmeldungen der anderen Kommunen im Kreis. Noch dazu wisse man derzeit nicht, was sich möglicherweise noch in der Schutzverordnung des Landes ändern könnte. Dennoch geht der Stadtsprecher davon aus, dass nach den Beratungen am Freitag erste Entscheidungen feststehen. An den virtuellen Gesprächen am 12. März nehmen die Bürgermeister aller Städte und Gemeinden im MK sowie Landrat Marco Voge teil.

Im Nachbarkreis Unna mit Fröndenberg sind Osterfeuer nach einer Bürgermeisterkonferenz kürzlich komplett untersagt worden.