Menden. Stadt und Kreis sind einig: Das Recht auf einen Gratis-Test pro Woche ist so schnell wie möglich umzusetzen. Aufruf an interessierte Anbieter.

Jedem Mendener und jeder Mendenerin steht jetzt einmal pro Woche ein kostenloser Corona-Schnelltest zu. Doch wo wird der Test zuverlässig und von geschultem Personal durchgeführt? Während die Nachbarstadt Hemer bereits die Einrichtung eines Schnelltest-Zentrums durch das Deutsche Rote Kreuz im dortigen Sauerlandpark angekündigt hat, wird in Menden derzeit noch „mit Hochdruck“ nach geeigneten Flächen und möglichen privaten Anbietern gesucht. Das erklärt Bürgermeister Dr. Roland Schröder auf Anfrage unserer Zeitung. Das Mendener Testzentrum sei „Chefsache“ und im Bürgermeisterbüro angesiedelt, sagt Schröder. Unterdessen erhält er jetzt Hilfe vom Märkischen Kreis als Gesundheits- und Genehmigungsbehörde.

Kreis lockt Anbieter mit 18 Euro pro Test, Starthilfe und 1000 Euro monatlich

Laut der jüngsten Allgemeinverfügung des Landes NRW dürfen Ärzte, Apotheker sowie Rettungs- und Hilfsorganisationen ab sofort „Bürgertestungen“ – also kostenlose Corona-Schnelltests – durchführen. Das MK-Gesundheitsamt will hier unterstützen: Sind Schutzmaßnahmen und Hygienestandards gegeben, kann die jeweilige Stelle eine Beauftragung vom Kreis erhalten. Dann würden 18 Euro pro Test mit der Kassenärztlichen Vereinigung und dem Land NRW abgerechnet. Zusätzlich zahlt das Land pro Teststelle 1000 Euro als Anschubfinanzierung und 1000 Euro monatlich. Interessierte sind ab sofort aufgerufen, sich beim Kreis zu melden – per E-Mail an die Adresse testzentren@maerkischer-kreis.de.

MK-Gesundheitschef will „so schnell wie möglich Teststellen beauftragen“

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Laut der Landesverfügung gelten zudem alle Einrichtungen ab sofort als beauftragt, die bislang noch nicht vom öffentlichen Gesundheitsdienst mit der Durchführung von Schnelltests beauftragt waren, aber bereits vor dem 8. März 2021 Schnelltests durchgeführt haben. „Wir wollen schnell und unbürokratisch die Mindestanforderungen, die vom Land veröffentlicht wurden, erfüllen und Teststellen beauftragen“, sagt Volker Schmidt, Leiter des MK-Fachbereichs Gesundheit. Ziel sei es, schnell und kreisweit ein wohnortnahes und niederschwelliges Angebot für die Durchführung der Bürgertestungen zu schaffen.

Schröder: Im Außenbereich darf erst ab 15 Grad plus getestet werden

Bürgermeister Schröder erhofft sich indes auch Unterstützung in organisatorischen Fragen. Wie ist ein „Drive-in“-Testzentrum einzurichten, das auch über eine Wartezone verfügen muss, weil das Testergebnis erst nach einer Viertelstunde vorliegt? Darf im Außenbereich erst ab 15 Grad Celsius getestet werden? Und wer kontrolliert, ob der wöchentliche Gratis-Test nicht vom einen oder anderen unrechtmäßig häufiger genutzt wird?

Kein zweites Fiasko wie in Bayern: Bürgermeister für digitale Dokumentation

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Die wichtigste Frage ist für Schröder betrifft die digitale Dokumentation der Testungen. „Denn was bei einer handschriftlichen Abwicklung passieren kann, haben wir vor einigen Monaten in Bayern gesehen.“ Dort konnten viele hundert nachweislich Corona-Infizierte nicht mehr rechtzeitig erreicht und in Quarantäne geschickt werden, weil die händisch aufgenommene Dokumentation mit dem Tempo der Testungen nicht mehr mitkam. Das solle in Menden und dem MK keinesfalls passieren. Denn auch hier gilt, dass positive Schnelltests durch einen PCR-Test zu verifizieren sind und Betroffene umgehend in Quarantäne müssen.