Kreis Unna/Fröndenberg. Der Kreis Unna will VKU-Busse mit Wasserstoff antreiben. Auch beim Thema E-Mobilität geht es voran. In Fröndenberg fahren mehr Leute elektrisch.

Der Kreis Unna will die Personenbusse der Verkehrsgesellschaft Kreis Unna (VKU) mittelfristig auf Wasserstoff umstellen. Aktuell befinde man sich noch in der Findungsphase, teilt Kreissprecher Volker Meier auf Nachfrage der Westfalenpost mit: „Wir wissen, wo wir hin wollen. Aktuell wird viel getestet, denn bei den Bussen geht es vor allem um Reichweite.“

Die Personenbusse der VKU legen teilweise bis zu 400 Kilometer täglich zurück. Diese großen Reichweiten kann ein Wasserstoffbus erreichen, nicht aber ein Elektrobus. Auch deshalb entschied sich der Kreis gegen einen elektrischen Antrieb, sagt Meier: „Das Thema Elektro werden wir bei den Bussen eher überspringen. Ich denke, dass man sich dort dann auf eine Technologie konzentrieren sollte.“ Auch für Unternehmen wie die GWA (Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft Kreis Unna) könnten wasserstoffbetriebene Fahrzeug zukünftig ein Thema werden, sagt Kreissprecher Meier.

Ein solcher Wasserstoffbus, wie er für den Betrieb im Kreis infrage kommen würde, wurde in dieser Woche gemeinsam mit der VKU getestet. Auch Landrat Mario Löhr drehte eine Runde. Er hatte sich das Thema Mobilität bereits auf die Fahne geschrieben und angekündigt, dass er in den kommenden fünf Jahren die gesamte VKU transformieren wolle.

Kreis Unna rüstet die E-Bike-Flotte auf

Neben der Umrüstung der Busse hat sich der Kreis zwei weitere Mobilitätsprojekte vorgenommen. Zum einen soll die Vermietungsflotte der E-Bikes aufgestockt werden. Die Fahrräder mit Elektro-Antrieb erfreuen sich auch im Kreis immer größerer Beliebtheit und waren zuletzt oft allesamt verliehen. Noch in diesem Jahr soll zudem ein 24-Stunden-Leihsystem eingeführt werden.

Zum anderen wird der Kreis gemeinsam mit Gutachtern einen Mobilitätsplan auf die Beine stellen. Dieser soll nicht nur die öffentlichen Verkehrsfahrzeuge wie Bus und Bahn beinhalten, sondern auch die Infrastruktur drumherum. Gemeint sind beispielsweise sichere Abstellungsmöglichkeiten für das eigenen Fahrrad an den Bahnhöfen oder Haltestellen.

Immer mehr E-Autos in Fröndenberg unterwegs

Dass beim Thema Mobilität ein Umdenken stattgefunden hat, zeigen auch die neusten Zahlen des Straßenverkehrsamtes. Im letzten Quartal 2020 waren kreisweit insgesamt 1553 Elektrofahrzeuge gemeldet, 85 davon in Fröndenberg. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich diese Zahl mehr als verdoppelt. Ende 2019 waren im Kreis nur 672 E-Autos unterwegs, in Fröndenberg 36.

Auch die Anzahl an E-Kennzeichen hat stark zugenommen. Ende 2020 fuhren in Fröndenberg 121 Fahrzeuge damit, im Vorjahr waren es nur 41. Nicht nur E-Autos, auch Plug-In-Hybridfahrzeuge und Brennstoffzellautos dürfen damit fahren. Wer ein E-Kennzeichen hat, profitiert teilweise sogar von Vorteilen. Mancherorts dürfen Parkplätze kostenlos oder vergünstigt genutzt werden. Auch Busspuren dürfen teilweise befahren werden. Teilweise gibt es sogar kostenlose Ladestationen für Fahrzeuge mit E-Kennzeichen.