Menden. Die Kindergärten haben wieder geöffnet und sind zum Teil wieder ausgelastet. Bei den Erziehern bleibt die Sorge vor einer Ansteckung mit Corona.
Nicht nur für Schüler ging es in dieser Woche wieder los, auch alle Kindergartenkinder dürfen wieder zur Betreuung in ihre Einrichtung kommen. Es findet ein eingeschränkter Regelbetrieb statt, bei dem die Kinder in festen Gruppen betreut werden. Die Betreuung wurde um zehn Wochenstunden gekürzt.
Auch interessant
In den Mendener Kindertageseinrichtungen ist deutlich spürbar, dass die Kitas wieder für alle Kinder geöffnet sind. Seit Montag seien die Einrichtungen wieder stärker besucht, berichtet etwa Martina Kuhlmann, Pädagogische Fachbereichsleitung der Katholischen Kindertageseinrichtungen Ruhr-Mark. „Es wird schon deutlich, dass wieder viele Kinder kommen. Das zeigen die Rückmeldungen der einzelnen Einrichtungen“, sagt Kuhlmann und legt die Zahlen vor: Die Katholischen Kitas in Menden betreuen seit Montag jeden Tag 36 bis 53 Kindern. Die Kita St. Marien beispielsweise war mit 38 von insgesamt 45 Kindern am Montag schon fast ausgelastet.
Kitas mit Auslastung bis zu knapp 90 Prozent
Die insgesamt sieben städtischen Kindertagesstätten melden in den ersten beiden Tagen nach der Öffnung eine Auslastung von 61 bis 89 Prozent. Das teilt die Stadt auf Nachfrage der Westfalenpost mit. „Es gibt schon einige Kitas, wo die Eltern noch ein wenig zurückhaltender sind. Insgesamt ist aber ein Anstieg zu erkennen“, sagt Stadtsprecher Johannes Ehrlich.
Geschlossen hatten die Kitas auch während des bisherigen Lockdowns nicht. Bis Montag galt jedoch der dringende Appell an alle Eltern, ihre Kinder – wenn möglich – zuhause zu betreuen. Dieser Appell wurde nun aufgehoben.
Auch interessant
Auch Jutta Geitmann erkennt seit Montag „deutlich, dass wieder mehr Kinder kommen.“ Sie leitet den Evangelischen Kindergarten Lendringsen. 60 Kinder gehen normalerweise hier in die Kita - aufgeteilt in drei Gruppen. In dieser Woche sei die Einrichtung wieder nahezu komplett ausgelastet, so Geitmann. Die Stammgruppen werden auch im aktuell eingeschränkten Betrieb beibehalten.
Die Freude ist groß – aber die Sorge wächst
Natürlich sei die Freude der Erzieher groß, einige Kinder nach langer Zeit wiederzusehen, doch auch die Sorge wachse, sagt Jutta Geitmann: „Natürlich ist die Besorgnis da, sich anzustecken.“ Auch Stadtsprecher Ehrlich spricht von einer „Sorge der Erzieher“, und lobt sie für ihre Arbeit - auch in den vergangenen Monaten: „Von den Abläufen her sind sie mittlerweile wirklich krisenerprobt.“
Eine vorzeitige Impfung für Erzieher würde Kita-Leiterin Jutta Geitmann befürworten: „Das wäre für uns alle eine Erleichterung.“ Bund und Länder hatten sich in der Gesundheitsministerkonferenz am Montag darauf geeinigt, Grund- und Förderschullehrer, sowie Kita-Personal von Impfgruppe III in Gruppe II zu heben. Dafür müsste die Impfverordnung geändert und weitere Details geklärt werden, zum Beispiel, ob auch Tageseltern früher geimpft werden können.
Martina Kuhlmann von den Katholischen Kitas befürwortet diesen Beschluss: „Wir als Träger sind absolut dafür. Ich finde, die Chance sollte für Erzieher da sein.“ Denn natürlich sei der Kontakt zu den Kindern in einer Kita „sehr intensiv“, sagt Kuhlmann: „Deshalb wäre eine vorzeitige Impfung sicherlich eine gute Maßnahme im Sinne aller“.