Fröndenberg. Der Bruayplatz in Fröndenberg soll neu gestaltet werden. Doch das Projekt wird teurer als zunächst geplant. Die Hintergründe.

Der Umbau des Bruayplatzes wird teurer, kommt die Stadt aber günstiger. Der Finanzausschuss gab nun grünes Licht für die weitere Planung. Nur die FWG hatte Bedenken, fürchtet weitere Kostensteigerungen. Aber Bürgermeisterin Sabina Müller kam der Fraktion entgegen.

Neu konstituierter Ausschuss

Der gestiegene Preis verbarg sich in den Ausschussunterlagen hinter schönstem Bürokratendeutsch: „Ausschreibung der Bauleistungen gemäß fortgeschriebener Kostenberechnungen". Konkret verbirgt sich folgendes dahinter:

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Die Umgestaltung des Bruayplatzes - Teil zwei der großen Fröndenberger Innenstadtsanierung - hatte die Verwaltung ursprünglich mit 785.000 Euro angesetzt. Im Zuge konkretisierter Planungen und allgemeiner Kostensteigerungen geht man im Rathaus mittlerweile von 991.000 Euro aus.

Trotzdem soll die Stadt unterm Strich günstiger wegkommen. Wie ist das möglich? Für die am Beginn angedachte Summe hatte man Fördergelder beantragt. Der Bescheid erhielt dann die freudige Nachricht, dass die gesamte Summe gefördert werden kann, Fröndenbergs Eigenanteil wäre damit auf null Euro gesunken statt der ursprünglich angedachten 235.000 Euro.

Gestiegene Baukosten

Jetzt würde das Budget der Ruhrstadt mit den gestiegenen Baukosten von 206.000 Euro belastet. Also immer noch etwas weniger als zunächst veranschlagt.

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All diese Rahmenbedingungen bekam nun der neu konstituierte Finanzausschuss vorgelegt, der sich zu seiner ersten Sitzung nach der Kommunalwahl traf, aus bekannten Gründen in der großen Aula der Gesamtschule.

Viele Fragen noch offen

„Das macht es etwas leichter", erklärte der Ausschussvorsitzende Martin Schoppmann (Grüne) zu einer möglichen Zustimmung mit Blick auf die unterm Strich niedrigere Summe. Die FWG-Fraktion wollte sich mit der Kostensteigerung bei den reinen Kosten aber nicht einfach so zufrieden geben, befürchtete eine weitere Erhöhung, wie Peter Radzko erklärte. Er hatte deshalb schon zu Beginn der Sitzung einen Antrag gestellt, diesen Punkt von der Tagesordnung zu nehmen.

Zu viele Fragen seien für ihn noch offen. Man habe diese im Vorfeld auch Kämmerer Heinz-Günter Freck mitgeteilt und um Antworten gebeten. „Bedauerlicherweise haben wir diese bisher noch nicht bekommen", so Radzko. Aktuell sei Freck erkrankt, erklärte Bürgermeisterin Sabina Müller dessen Abwesenheit in der Sitzung. Ihr selber liege es aber sehr am Herzen, in der Sache heute schon einen Entschluss zu fassen und das Thema nicht weiter zu verschieben.

Ausschreibung soll bald starten können

Konkret ging es darum, dass die Verwaltung die Ausschreibung der Bauarbeiten am Bruayplatz starten kann. Schließlich, so Müller, wolle man ja im Zeitplan bleiben. Geplant ist das Projekt eigentlich für dieses Jahr.

Der Marktplatzumbau als Start der Innenstadtsanierung war im Herbst 2020 beendet worden, das abschließende Projekt Nummer drei sollen dann Winschotener Straße und Im Stift 2022 werden.

Nun also hat der Finanzausschuss den Bruayplatz auf den Weg gebracht. Denn die anderen Fraktionen stimmten geschlossen dafür, diese Abstimmung auf der Tagesordnung zu lassen.

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Und billigten dann auch den Beschlussvorschlag zum Start der Ausschreibungen, bei zwei Enthaltungen der FWG. „Wir sind ja auch nicht gegen den Bau", erklärte Peter Radzko. Den von ihm geäußerten Sorgen der Wählergemeinschaft kam Bürgermeisterin Müller aber entgegen.

Fördermöglichkeiten prüfen

Ein Stopp des ganzen Projekts nach einer Ausschreibung sei zwar nicht mehr möglich, auch wenn noch einmal höhere Kosten aufgerufen würden, erklärte sie übereinstimmend mit Bauamtsmitarbeiter Stefan Betzinger. Aber Müller versprach, die Politik regelmäßig über den Fortgang und vor allem die Finanzen auf dem Laufenden zu halten.

Zudem soll die Verwaltung noch einmal überprüfen, ob für den städtischen Teil der Kostensteigerung womöglich weitere Fördermittel aufgerufen werden können. Ausschussvorsitzender Martin Schoppmann: „Wir alle finden es gut, dass Bewegung in die Stadt kommt."