Menden/Lüdenscheid. Am Montag geht’s los: Zu den ersten 264 Senioren im Impfzentrum zählen Mendener und Balver. Sorge wegen des Wintereinbruchs. Was zu beachten ist.

Am kommenden Montag ab 14 Uhr soll es auch für einige Mendenerinnen und Mendener losgehen: Im Lüdenscheider Impfzentrum des Märkischen Kreises sollen am ersten Tag 264 Menschen aus der Generation 80plus bis 19.30 Uhr geimpft werden. Mehr als 4500 sollen bis Ende Februar folgen, viele Tausend weitere danach. Nach erfolgreichen Probeläufen freue sich das Team des Impfzentrums auf den Start, erklärt Alexander Bange aus dem MK-Presseteam. Zwölf Impfkabinen sind in der historischen Schützenhalle Loh seit Wochen hergerichtet. Wo sonst Schützenfeste, Jubiläen oder Hochzeiten gefeiert werden, wo Tagungen, Messen oder Konzerte stattfinden, wird jetzt ein neues Kapitel aufgeschlagen.

Mendener Firma baute Impfzentrum mit auf, Balver Arzt leitet es

„Die Impfung ist ein enorm wichtiger Schritt in der gemeinsamen Anstrengung, der Pandemie endlich Einhalt zu gebieten“, sagt Landrat Marco Voge: „Das ist eine riesige Gemeinschaftsaufgabe. Dank der herausragenden Leistung ganz vieler Beteiligter können wir mit voller Überzeugung sagen: Wir haben unsere Hausaufgaben im Märkischen Kreis erledigt.“ Der Standort in Lüdenscheid wurde an nur einem Wochenende auf die Beine gestellt, auch mit der Mendener Firma Optimal Messe- und Ausstellungsbau aus der Horlecke. Geleitet wird es von dem Balver Arzt Dr. Gregor Schmitz.

Bund teilt ein, Land teilt zu, Kreis teilt aus

Jetzt ist die Koordinierungsleitung des Impfzentrums MK an der Reihe, das alle Bestellungen und Impfungen zu den bereits vergebenen Terminen durchführt. „Auf die Reihenfolge hat der Kreis keinen Einfluss“, betont Bange. Sie steht in der Corona-Impfverordnung des Bundes. Die Zuteilung der Impfdosen erfolgt durch das NRW-Gesundheitsministerium. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) ist für die Terminvergabe zuständig.

Kreis-Brandmeister appelliert: „Termine einhalten“

Am Montag soll es etwa alle fünf Minuten eine Impfung geben. In Probedurchgängen seien die Abläufe im Impfzentrum automatisiert worden, sagt Bange. Vize-Kreisbrandmeister Karsten Runte appelliert an alle Märker: „Halten Sie bitte Ihre vorhandenen Termine ein!“ Niemand solle kommen, der keinen Termin hat, damit es reibungslos ablaufen kann.

Hinweise vom Parken bis zum Check-Out

Parken: Dafür ist der große Parkplatz des Schützenplatzes zu nutzen. Eine Begleitung für die zu impfende Person ist bei gesundheitlichen Gründen dafür erlaubt. Bitte an festes Schuhwerk denken.

Der„Check-In“

Im Zelt melden und sich ausweisen – entweder mit Personalausweis oder anderen Lichtbildausweisen wie Führerschein, Reisepass, Krankenkassenkarte oder Schwerbehindertenausweis. Die Krankenkassenkarte ist auf jeden Fall mitzubringen. Und, falls vorhanden, auch Diabetiker- oder Markomarausweis oder eine Medikamentenliste. Rollstuhlfahrer werden gebeten, sich zur Kontrolle der Personalien ebenfalls am Zelt zu melden und auszuweisen. Eine Rampe ermöglicht dann den barrierefreien Zugang zum Impfzentrum. Bei Fragen und Unklarheiten steht vor Ort ausreichend Personal mit Rat und Tat zur Seite.

Der Ablauf

Registrierung: Hier gibt es individuelle Aufklärung durch einen Arzt über gesundheitliche Fragen zur Corona-Schutzimpfung, dazu ein Aufklärungsmerkblatt plus Einwilligungsbogen. Dann erfolgt die Schutzimpfung durch geschultes Fachpersonal, dann die Nachbeobachtung (15 Minuten) in einem gesonderten Bereich.

Der „Check-Out“

Der Balver Hausarzt Dr. Gregor Schmitz leitet das märkische Impfzentrum in Lüdenscheid. Er hofft auf einen ruhigen Ablauf am ersten Tag.
Der Balver Hausarzt Dr. Gregor Schmitz leitet das märkische Impfzentrum in Lüdenscheid. Er hofft auf einen ruhigen Ablauf am ersten Tag. © jürgen overkott

Ist die erste von zwei Schutzimpfungen erfolgt, wird sie im Impfausweis eingetragen, „auf Wunsch gibt es auch einen neuen“, berichtet Dr. Gregor Schmitz als Ärztlicher Leiter des Impfzentrums. Die Vorlage des Impfausweises ist keine zwingende Voraussetzung für die Covid-19-Schutzimpfung. Alle Geimpften erhalten eine Impfbescheinigung, die unbedingt zum zweiten Impftermin wieder mitgebracht werden muss. Nach der Zweitimpfung wird sie vervollständigt. Auch beim „Check-Out“ wird die Krankenkassenkarte benötigt.

Die Maskenpflicht

Vor und im Impfzentrum herrscht Maskenpflicht (medizinische Masken oder FFP-Masken nach aktueller Corona-Schutzverordnung). Verboten sind Rauchen, Essen, Telefonieren, Fotografieren und Filmen.

Was tun bei Symptomen?

Wer sich krank fühlt oder krank ist und Fieber hat, darf nicht kommen. Vor Betreten des Impfzentrums wird bei jedem die Temperatur gemessen. Liegt sie – nach Kontrolle – über 38,5 Grad, wird die Person beim Einlass abgewiesen und muss sich einen neuen Termin geben lassen. Dies kann nicht im Impfzentrum geschehen, sondern muss wieder telefonisch (0800 116 117 02) oder online (116117.de) erfolgen.“

Freundliche Atmosphäre

Dr. Schmitz bittet um Vertrauen in das Fachpersonal vor Ort: „Die Schutzimpfung gegen das Coronavirus ist ein Meilenstein. In den Altenpflegeeinrichtungen bei uns im Märkischen Kreis sind die mobilen Teams der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) mit offenen Armen und viel Dankbarkeit empfangen worden. Ich wünsche mir, dass die Schutzimpfungen im Impfzentrum ebenso ruhig und in freundlicher Atmosphäre ablaufen.“

Bei Eis und Schnee nach Lüdenscheid?

Unklar erscheint derzeit, ob das erwartete Winterwetter im mehr als 400 Meter hoch liegenden Lüdenscheid problemlose Anfahrten zulässt. Erwartet wird, dass Impfkandidaten aus Menden und Balve ganz überwiegend mit Pkw anreisen. Die Wetterprognose für den Montagnachmittag ist schlecht, wie stark Menden oder Lüdenscheid betroffen sein werden, ist nicht genau abzuschätzen.