Menden. Im Coronajahr 2020 gaben sich in Menden 28 Paare weniger als im Vorjahr das Ja-Wort. Fast jedes sechste Brautpaar kam von auswärts.

Im Corona-Jahr 2020 schlossen in Menden 223 Paare die Ehe - das sind 28 Paare weniger als im Vorjahr (und 50 weniger als 2018). Allein 14 Paare haben ihre Eheschließung aufgrund der durch Corona verursachten Einschränkungen auf das Jahr 2021 verschoben. Fünf gleichgeschlechtliche Paare gaben sich das Jawort. Das berichtet Manfred Gies vom Mendener Standesamt.

Infektionsschutz und die Wünsche der Brautleute unter einen Hut zu bringen, das wurde für das Standesamt im vergangenen Jahr zur großen Herausforderung. Manfred Gies erinnert sich noch gut an die erste Zeit im Frühjahr, als außer Brautpaar und Standesbeamtem oder -beamtin niemand an der Trauung im Hochzeitshäuschen teilnehmen durfte.

Im Laufe der folgenden Monate mussten die Maßnahmen immer wieder angepasst und Paare über den aktuellen Stand informiert werden. Manfred Gies nennt als Beispiel den alten Ratssaal, der ab Mai wieder für Hochzeiten genutzt werden konnte, im Sommer auch wieder mit einer größeren Zahl an Gästen. Dort musste das Kunststück vollbracht werden, Büchereibesucher und Hochzeitsgesellschaft bestmöglich zu trennen. Für die Lösung, Brautpaar und Gäste sicher durch den Hintereingang zu lotsen, wurde dort eigens noch ein Geländer angebracht

August ist 2020 der beliebteste Heiratsmonat 

Der beliebteste Heiratsmonat im abgelaufenen Jahr war der August mit 36 Eheschließungen, gefolgt von Dezember mit 33 und der September mit 25 Eheschließungen. 39 auswärtige Paare wählten das Mendener Standesamt für ihre Eheschließung, was sicher auch an den flexiblen Eheschließungszeiten liegt, vermutet Manfred Gies. 50 Prozent der Eheschließungen, also jede zweite, fanden außerhalb der regulären Dienstzeiten des Standesamtes statt. Von diesem Angebot haben auch 28 der auswärtigen Paare gerne Gebrauch gemacht. 

Seit Mai können sich Paare auch auf dem Gut Rödinghausen das Ja-Wort geben. Anfangs sei das Angebot eher zögerlich angenommen worden, später durchaus gut. Manfred Gies ist überzeugt, dass die Termine im Kaminzimmer zukünftig, unter normalen Bedingungen, ausgebucht sein werden. "Das Ambiente dort ist toll", sagt Gies.

82 Prozent der Paare wählen Namen des Mannes als Ehenamen

Was die Ehenamensbestimmung betrifft, sind die Mendener nach wie vor eher traditionell. Manfred Gies rechnet vor: Der deutliche Großteil, nämlich 82 Prozent der Paare, bestimmte den Namen des Mannes zum Ehenamen und nur knapp sieben Prozent den der Frau. Die übrigen Paare wählten keinen Ehenamen.

>>>Info: Nach der Schließung der Geburtenabteilung des St.-Vincenz-Krankenhauses im Jahr 2017 kamen im vergangenen Jahr nur drei Kinder in Menden zur Welt. Die Zahl bezieht sich auf die Beurkundungen des Standesamtes im vergangenen Jahr, die Anzahl der tatsächlich in 2020 in Menden geborenen Kinder kann davon abweichen. So kann es beispielsweise sein, dass in 2020 eine Geburt beurkundet, das Kind aber schon Ende 2019 geboren worden ist. Das Gleiche gilt für den Jahreswechsel 2020/21<<<

Die Westfalenpost veröffentlicht regelmäßig die Fotos der Mendener Brautpaare.

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