Menden. Das Coronavirus hat nicht nur das öffentliche Leben im Griff. Auch in Mendener Altenheimen ist Weihnachten anders als sonst.
Das Coronavirus hat das öffentliche Leben fest im Griff. Und die Pandemie wirkt sich auch auf das Leben der älteren Menschen in Pflegeheimen aus. Das Weihnachtsfest kann nicht wie gewohnt gefeiert werden, Gesang ist komplett untersagt und Krippenfeiern sowie Gottesdienste können, wenn überhaupt, größtenteils digital stattfinden. Dennoch bemüht sich das Pflegepersonal, den Senioren ein besinnliches Fest zu bereiten.
Cramer'sche Fabrik
Dass es so abläuft wie im vergangenen Jahr, das kann Jörg Rauhut, Heimleiter der Cramer'schen Fabrik in Menden, definitiv nicht bestätigen. "Es ist eine außergewöhnliche und schwierige Situation. Trotzdem versuchen wir auf Basis der Umstände das Maximum für unsere Bewohner rauszuholen." Daher wird es für die Bewohner der Cramer'schen Fabrik sowohl am Heiligen Abend als auch an den beiden Weihnachtstagen ein besonderes Essen geben. "Angehörige können die Bewohner natürlich auch besuchen." Allerdings muss jeder Besucher zuvor einen Corona-Test machen. Erst bei einem negativen Test-Ergebnis darf er die Einrichtung betreten. Zudem wird das Pflegeheim weihnachtlich geschmückt und die Menschen werden zu Weihnachten die Möglichkeit haben, gemütlich und in kleinen Gruppen beisammen zu sitzen. Die Möglichkeit, die Bewohner nach Hause zu holen, werde zwar genutzt, allerdings in diesem Jahr nur vereinzelt, sagt Rauhut. "Viele unserer Bewohner sind sich aber auch im Klaren über die Situation." Auch, wenn dieses Weihnachtsfest anders sein wird als sonst, bekommen die Bewohner wie in jedem Jahr individualisierte Geschenke von den jeweiligen Pflegern. "Die Wohnbereiche haben über unseren Sozialdienst kleine Geschenke besorgt, die die Bewohner an Heiligabend bekommen."
Hansa Seniorenpark
Auch im Hansa Seniorenpark wird jeder Besucher vorm Betreten der Einrichtung auf Covid-19 getestet. Allerdings hat die Zahl der Angehörigen, die Bewohner über die Weihnachtstage nach Hause holen eher nicht abgenommen. "Das ist zwar vereinzelt der Fall, aber generell eher nicht", erklärt Heimleiterin Michaela Dittrich auf Nachfrage der Westfalenpost. Viele seien daran interessiert, Bewohner nach Hause zu holen. "Manche wissen ja auch nicht, ob sie im nächsten Jahr noch leben", sagt Dittrich. Die Angehörigen seien derzeit häufig in einem regelrechten Gewissenskonflikt. "Wir machen natürlich immer wieder die Familien darauf aufmerksam, wie wichtig es ist, die Hygienemaßnahmen einzuhalten und den kleinen Kreis auch an Weihnachten beizubehalten."
Für die Senioren, die keine Angehörigen haben, versucht das Pflegepersonals der Hansa-Einrichtung trotz der aktuellen Situation für eine besinnliche Zeit zu sorgen. Alle Bewohner bekommen auch hier individualisierte Geschenke. "Wir werden die schon am 23. unter den Weihnachtsbaum legen. In jedem Wohnbereich steht einer." Am Heiligen Abend gibt es dann ein Weihnachtsessen und es werden Gedichte vorgetragen. Gesungen werden darf allerdings nicht. Die Heimleiterin betont insbesondere ihre Dankbarkeit für die Pflegekräfte. "Viele haben sich bereit erklärt, im Spätdienst an Weihnachten zu arbeiten. Und das, obwohl sie selbst Familie haben, das finde ich so toll", lobt sie ihre Kollegen. Unter Berücksichtigung der Hygienekonzepte soll es ein gemütlicher Abend werden mit dekorierten Tischen, Kuchen, gutem Essen und Weihnachtsmusik.
St. Vincenz Pflegeheim
Im St.-Vincenz-Altenheim verläuft das Weihnachtsfest ähnlich. Heimleiter Hendrik Luicke bestätigt auf Anfrage, dass auch in Corona-Zeiten viele Angehörige die Bewohner nach Hause holen. Zudem gibt es auch hier neben typischer Weihnachtsdekoration kleine und vor allem individuelle Geschenke von den Pflegern an die Bewohner. Zudem haben die Senioren die Möglichkeit, an einem kleinen Gottesdienst teilzunehmen. Allerdings nur in sehr kleinen Gruppen und unter Einhaltung der jeweiligen Hygiene- und Abstandsregelungen. Es soll eine Art kleine Weihnachtsfeier für jeden Gruppe sein. "Angehörige sind da allerdings nicht erlaubt", sagt Hendrik Luicke. Diese können die Bewohner zwei Mal am Tag lediglich in einem privaten Raum besuchen.