Menden. Zunächst sollen vor allem Seniorenheime vom Corona-Impfstoff profitieren. In Menden wartet man derzeit auf Informationen zum Start.
Die Mendener Pflegeheime warten derzeit auf Details zum Impfstart gegen das Coronavirus. Eigentlich, so hieß es vom Kreis, sollte bereits am kommenden Sonntag, 27. Dezember mit den Impfungen begonnen werden. Start sollte in den Seniorenheimen sein. Der Corona-Impfstoff war am Montag in der Europäischen Union zugelassen worden.
„Konkretes wissen wir noch nicht“, sagt Michaela Dittrich, Heimleitung des Hansa Seniorenparks, auf Nachfrage der Westfalenpost. Bisher habe man eine Anfrage erhalten, die unter anderem darüber Auskunft geben sollte, wie viele Menschen in dem Heim getestet werden, wenn alle einverstanden wären. „Ich denke, das Gesundheitsamt wird uns diese Woche noch Bescheid geben“, bleibt sie zuversichtlich.
Anfrage erhält jedes Seniorenheim
In der Cramer’schen Fabrik in der Hönnestadt hingegen rechnet man schon jetzt erst mit Impfungen im neuen Jahr. „Keiner weiß aktuell, wie das läuft, wir rechnen auf jeden Fall erst im Januar damit“, sagt Heimleiter Jörg Rauhut. Man warte nun ab, sei aber jederzeit bereit. „Natürlich hoffen wir, dass es schnellstmöglich passiert.“ Ein Konzept für den Start der Impfungen gibt es bereits. Allerdings nur in der Theorie. „Da geht es ja im Wesentlichen auch darum, dass keine Impfung einfach so durchgeführt werden kann.“ Rauhut erklärt, dass jeder potenzielle Impf-Patient eine Einverständniserklärung abgeben muss. Und bei manchen Bewohnern müssen dafür die Bevollmächtigten, die meist Pfleger oder eben Angehörige sind, zustimmen. „Das ist ein sehr aufwendiges Verfahren“, sagt der Heimleiter. Man wisse nicht konkret, wie sich der Kreis die Umsetzung vorstellt. Insbesondere für den Einsatz der mobilen Impf-Teams müsse es einen gewissen Vorlauf geben, damit alles organisiert und dann eben auch reibungslos von statten gehen kann.
Die Anfrage, von der Michaela Dittrich bereits sprach, habe auch die Cramer’sche Fabrik erhalten. „Die bekommt jede Pflegeeinrichtung“, erklärt Jörg Rauhut. Es soll aber lediglich eine Übersicht sein, wie viele Menschen in dem jeweiligen Heim den Impfstoff benötigen. Wer dann als erstes an der Reihe ist, würde daraus nicht resultieren.
Im St. Vincenz Altenheim geht Heimleiter Hendrik Luicke zwar davon aus, dass die Einrichtung mit als eine der Ersten mit dem Corona-Impfstoff versorgt wird, doch auch dort gibt es noch keine genauen Informationen zum Ablauf oder Start. Auch die Anzahl der Ärzte oder des medizinischen Fachpersonals sei dem Heimleiter noch nicht bekannt. „Aber die Information kann natürlich jederzeit eintreffen.“ Zunächst rechnet Luicke aber, ähnlich wie Rauhut, erst im Januar mit dem Impf-Start.
670.000 Impf-Dosen pro Woche
Bereits am 21. Dezember sei mit den Auslieferungen des Biontech-Impfstoffes begonnen worden. Er soll vermutlich auch gegen das derzeit in Großbritannien mutierende Coronavirus anschlagen, sagt Gesundheitsminister Jens Spahn. Die erste Lieferung für Deutschland werde am kommenden Samstag, 26. Dezember, erwartet. Im Januar würden dann jede Woche mindestens weitere 670.000 Dosen hinzukommen.
Pro Person sind zwei Impfungen vorgesehen. Als erstes sollen die über 80-Jährigen, Personal und Bewohner von Pflegeheimen sowie Gesundheitspersonal mit sehr hohem Infektionsrisiko geimpft werden. Nach den klinischen Studien gibt Biontech die Wirksamkeit des Impfstoffs mit 95 Prozent an. Spahn erklärte zudem in dem sozialen Netzwerk Twitter, dass bis Ende dieses Jahres mehr als 1,3 Millionen Impfdosen an die Bundesländer ausgeliefert werden sollen.