Kreis Unna. Das Impfzentrum für den Kreis Unna ist startklar. Die ersten „Impflinge“ erwartet der Kreis aber erst im kommenden Jahr.
Das Impfzentrum für den Kreis Unna ist startklar. Auf fünf Impfstraßen können bei Bedarf bis zu 1200 Menschen pro Tag gegen das Corona-Virus geimpft werden. Kreisgesundheitsdezernent Uwe Hasche bezeichnet das Projekt als „logistische Meisterleistung“.
Zugang nur mit Termin
Geht alles glatt, sollen die ersten 509 Impfdosen für Risikogruppen und Mitarbeiter in Alten- und Pflegeheimen bereits am 27. Dezember geliefert werden. Davon profitieren zunächst nur Einrichtungen in Unna, Lünen und Schwerte – doch sobald die ersten Phasen der Impfung abgeschlossen sind, rechnen die Verantwortlichen von Kreis und Kassenärztlicher Vereinigung mit einem Start im Impfzentrum in der Kreissporthalle.
Auf den ersten Blick erinnert dort – nur einen Steinwurf vom Kreishaus entfernt – vieles an die Erstaufnahme-Einrichtungen der Flüchtlingskrise 2015. Doch statt spärlichen Abtrennungen mit Bauzäunen und Planen haben Messebauer sprichwörtlich ganze Arbeit geleistet: Die Bereiche sind durch einzelne Kabinen- und Wandelemente voneinander getrennt, Schilder weisen den „Impflingen“, wie sie vom Kreis genannt werden, später den Weg. In einem überdachten Wartebereich vor der Kreissporthalle sollen die Menschen zunächst in Zweierreihen warten. Bereits dort messen Mitarbeiter Fieber und überprüfen die jeweilige Einladung. Dies solle Diskussionen im Impfzentrum selbst verhindern. Zugang erhält nur wer auch einen Termin hat. Wer ohne Anmeldung vorbeikommt, wird über einen Weg wieder vom Gelände geführt. Ein Ordnungsdienst soll zudem einen reibungslosen Ablauf und die Sicherheit von Mitarbeitern und Impflingen gewährleisten.
Nachbetreuung mit Blick auf Nebenwirkungen
In der Halle selbst gibt es fünf Anmeldeplätze, einen für jede Impfstraße. Dort geben die Mitarbeiter Frage- und Anamnesebögen aus. Damit sich keine längeren Schlangen bilden, sind zwischen den einzelnen Bereichen Wartezonen mit Sitzgelegenheiten eingerichtet. „Das ist durchaus als Puffer gedacht“, heißt es dazu vonseiten des Kreisgesundheitsamte. Zwischen drei und fünf Minuten soll die Prozedur – von Anmeldung bis zur Nachbetreuung – dauern. Nachdem Impflinge die Fragebögen ausgefüllt haben, wartet in jeder der Kabinen das medizinische Personal. „Bitte Oberarm freimachen“, prangt auf einem blauen Schild. Um die Kühlketten zu gewährleisten, ist jede Kabine mit einem Kühlschrank ausgestattet.
Eine wichtige Rolle kommt nach der Impfung der Nachbetreuung zu. Denn 15 bis 30 Minuten lang sollen Geimpfte unter Beobachtung stehen, um mögliche Nebenwirkungen wie einen anaphylaktischen Schock vorbeugen zu können. Für den Fall der Fälle stehen dafür aus Sanitätsräume zur Verfügung.
Wie wichtig schlussendlich die Abmeldung ist, erklärt Dr. Prosper Rodewyk, Bezirksstellenleiter der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe: „Wir müssen Impfdosen und Geimpfte täglich an das Ministerium für Arbeit und Gesundheit melden.“ Gleichzeitig werden hier Termine für die zweite Impfung vergeben.
Kreis priorisiert Alten- und Pflegeeinrichtungen
Wann genau das Impfzentrum den vollen Betrieb aufnehmen soll, ist indes unklar. Die 509 Impfdosen der ersten Charge werden über die mobilen Teams zunächst Alten- und Pflegeheimen in Unna, Schwerte und Lünen zukommen. Die Priorisierung hat der Kreis Unna festgelegt und richtet sich sowohl nach der Größe als auch dem allgemeinen Zustand der Einrichtungen. „Bei positiven Fällen darf nicht geimpft werden“, macht Dr. Theodor Spanke dabei deutlich. Ebenso sollen in der Vergangenheit an Corona erkrankte Menschen zunächst keine Impfung erhalten – hier gehen die Gesundheitsexperten von einer Immunität aus. Wann und wie viele Dosen des Impfstoffes nach dem 27. Dezember in den Kreis Unna geliefert werden, das weiß niemand so recht.
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