Menden. Mit vielen Corona-Schutzmaßnahmen versehen, soll an Heiligabend ein großer Open-Air-Gottesdienst auf dem Gelände des Bürgerbades stattfinden.

Einen großen Heiligabend-Gottesdienst mit Krippenspiel unter freiem Himmel im Bürgerbad Leitmecke bereitet die Evangelische Kirchengemeinde Menden vor. Bis zu 500 Menschen könnten am 24. Dezember daran teilnehmen. Das Ordnungsamt der Stadt habe unter der Voraussetzung, dass strenge Corona-Schutzmaßnahmen eingehalten werden, grünes Licht dafür gegeben, erklärt Pfarrerin Dorothea Goudefroy als Vorsitzende des Presbyteriums auf WP-Anfrage. Der Gottesdienst wird auch im aktuellen Gemeindebrief angekündigt.

Corona-Schutz: Gratis-Eintrittskarten und eigenes Feld für jeden Hausstand

Zum Coronaschutz zähle dabei etwa, dass die Menschen, die sich um das große Becken herum aufstellen sollen, sich durch ausreichendem Abstand getrennt in Feldern für den jeweiligen Haushalt aufhalten müssen. Auch beim Einlass ist auf Abstände zu achten. Die Nachverfolgbarkeit würde gewährleistet, indem es vorher Eintrittskarten geben, die zwar nichts kosten, dafür aber den genauen Platz jedes Hausstandes bestimmen. Noch seien nicht alle Details ausgearbeitet, dies solle aber in Zusammenarbeit mit den Behörden in der nächsten Zeit geschehen.

Im Coronajahr kein Turmblasen vor St. Vincenz

Tausende Menschen stimmen sich alljährlich mit dem Turmblasen an der St.-Vincenz-Kirche auf das Weihnachtsfest ein. Dicht an dicht gedrängt stehen die Besucher oft bis in Richtung Bahnhofstraße in der Mendener Innenstadt. Das, so die Stadtverwaltung kürzlich auf WP-Anfrage, passe mit Abstandsgeboten in der Corona-Zeit nicht zusammen.

Denkbar sei aber eine digitale Lösung. Die dürfe allerdings nicht dazu führen, dass – etwa bei einem Live-Stream des Turmblasens im Internet – dennoch tausende Menschen in die Innenstadt gehen, um der Veranstaltung doch lieber in der analogen Form beizuwohnen.

Eventuell könne eine Aufzeichnung hier die Lösung sein.

„Dank der Terrassen wäre das wie in einem Amphitheater“, sagt die Pfarrerin. Mit entsprechender Licht- und Tontechnik ausgestattet, könne die Leitmecke zu einem Ort für einen sehr besonderen Heiligabend-Gottesdienst werden. „Es ist natürlich ein Experiment, aber etwas anderes können wir zurzeit nicht machen.“ Das Presbyterium sieht darin auch eine Möglichkeit, die Erlöserkirche zu entlasten, wo am späteren Heiligabend zu zwei Kurzgottesdiensten mit jeweils limitierter Besucherzahl eingeladen werden soll. Anschließend soll draußen vor der Kirche gemeinsam gesungen werden, sofern das erlaubt ist.

Auch interessant

Die Leitmecke sei indes für Gottesdienste ein erprobter Ort, erinnert die Pfarrerin an die ökumenischen Gottesdienste, die hier seit 2011 jährlich am Himmelfahrtstag gefeiert werden. Coronabedingt war das Zusammentreffen von Protestanten und Katholiken in diesem Jahr allerdings auf den Pfingstmontag verlegt worden.

Kein Schlammfest wie Woodstock: Kirche verzichtet auf die Freibad-Wiesen

Die großen Liegewiesen der Leitmecke will die Kirche dagegen nicht nutzen. Auch hier will man auf Nummer sicher gehen: Die Wiesen seien rutschig, und bei Niederschlag könne es auch schlammig werden. „Wir wollen ja keine Zustände wie beim Woodstock-Festival“, schmunzelt Dorothea Goudefroy. Für sie persönlich würde ein solcher Gottesdienst auch einen besonderen Abschied aus Menden bedeuten. Wie berichtet, wechselt die Pfarrerin nach zehn Jahren und elf Monaten in Menden als Superintendentin in den Kirchenkreis Vlotho.