Menden. „Augen auf! Für Menden“ geht zum Gedenktag am 9. November in die Sozialen Medien – wegen der Corona-Pandemie. Mitmachen kann aber jede(r).
Den Marktplatz vorm Alten Rathaus, das Schmelzwerk und St. Vincenz: All diese Orte hat die Aktion „Augen auf! Für Menden“ in den vergangenen Jahren am 9. November schon gefüllt. Doch dicht an dicht stehende Menschen, das geht im Coronajahr 2020 nicht. Deshalb füllt „Augen auf!“ in diesem Jahr die sozialen Netzwerke.
Für ein buntes, tolerantes, menschliches und couragiertes Menden
Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern aller weiterführenden Schulen in Menden will das Netzwerk ungeachtet der Pandemie auch in diesem Jahr für ein buntes, tolerantes, menschliches und couragiertes Menden stehen. Und auch diesmal kann wieder jeder mitmachen. Ein Augenaufschlag reicht.
Denn diesmal lautet das Motto „Augen auf! goes social“ – auf Deutsch: die Aktion will in die Sozialen Medien. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern wird gerade ein Video produziert für Menschlichkeit, Toleranz, Zivilcourage, Akzeptanz und Vielfalt. Dieses Video wird am 9. November ab 18 Uhr bei Youtube, Instagram und Facebook veröffentlicht.
Keine Projektion auf Vincenzturm, damit es keine Versammlung gibt
Abgesehen wurde inzwischen davon dem Plan, das Video zur Premiere ab 18 Uhr zwei Stunden lang auf den Turm der St. Vincenz Kirche in der Mendener Innenstadt zu projizieren. Anders als angekündigt wird das Netzwerk das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialis-mus ausschließlich digital stattfinden lassen. „Alles andere wäre mit Blick auf die Entwicklungen der Corona-Pandemie unverantwortlich“, heißt es aus dem Organisationsteam.
Es gelte eine mögliche Ansammlung von Menschen auf dem Rathausplatz zu vermeiden, wird dieses Video. Somit werde das Video nun ausschließlich im Internet präsentiert. Damit möglichst viele Mendenerinnen und Mendener an diesem digitalen Gedenken teilhaben können, werden in den Stadtteilen Mendens noch Banner aufgehängt, die auf die Aktion hinweisen. Mittels QR-Code kann jeder, der ein Smartphone besitzt, von dort auch direkt auf die „Augen auf!“-Website zugreifen.
„Ort des Erinnerns“ an die jüdischen Opfer des Nazi-Terrors wird eingebunden
Der Ort des Erinnerns soll am 9. November trotz Pandemie in das Gedenken einbezogen werden. „Weitere Informationen hierzu wird es nach Amtsantritt von Dr. Roland Schröder geben“, erklärt Stadt-Pressesprecher Johannes Ehrlich. Wie der Ort des Erinnerns eingebunden werden kann, hänge auch von der Entwicklung der Corona-Pandemie ab.
Und auch ohne die Projektion kann jede(r) ein Teil des Ganzen sein. Denn bei Facebook soll es einen Frame (Rahmen) für das eigene Profilbild geben. Außerdem kann jede(r) ein Foto seiner geöffneten Augen beisteuern und so auch Teil des Videos werden. Bis zum 1. November 2020 können diese Bilder geöffneter Augen losschicken – an die Adresse ich-bindabei@augen-auf.online. Wichtig sind die Angaben zum vollständigen Namen, Angaben zu Schule und Klasse und eine kurze Einverständniserklärung zur Verwendung des Fotos.
Schon eine tolle Aktionen: Bryan Adams war ein Highlight
„Augen auf!“ ist eine weit und breit einzigartige Aktion für die weiterführenden Schulen in Menden. Der Grundgedanke war, die Verbrechen von Krieg und Holocaust gerade jungen Menschen wieder stärker ins Bewusstsein zu rufen. Als Weg wurde erkannt, die Erinnerung am Gedenktag von der Pflichtveranstaltung zum Erlebnis zu machen, an dem junge Leute mitwirken.
Die Veranstaltung mit der bisher wohl größten Außenwirkung war vor drei Jahren der Gedenktag in der Event-Factory Schmelzwerk. Neben Chor-Auftritten von Schülerinnen und Schülern gab es damals auch eine Video-Botschaft des kanadischen Rock-Superstars Bryan Adams – speziell an die Mendener.