Die Mendenerin Gudrun Vedder gibt Tipps zum Umgang mit Krisen und Ängsten. Sie berät in der Corona-Pandemie verstärkt verunsicherte Menschen.
Gudrun Vedder gibt WP-Leserinnen und -Lesern Tipps zum Umgang mit Krisen und Ängsten:
Anpassung an die Bedingungen
Veränderungen zunächst annehmen. Oft glauben wir, alles selber steuern zu können. Hadern und klammern kostet Kraft und Energie. Wenn man festhält, was nicht zu ändern ist, wird sich kein Gleichgewicht einstellen. Hadern verstärkt den Reizfilter, das Problem wird multipliziert.
Neugierig sein – neugierige Wahrnehmung reduziert die Reizfilter. Wir werden offen und es bildet sich eine „innere Akzeptanz“.
Hadern ist der stärkste psychologische Energiefresser.
Ängste zulassen und prüfen: Hirn an!
Angst ist etwas Natürliches, gehört zum Leben dazu. Angst macht uns besonnen, vorsichtig, achtsam, macht uns auch sensibel und einfühlsam. Prüfen wir das eigene Gefühl auf Angemessenheit: Wie realistisch ist die Angst? Wie adäquat ist meine Reaktion?
Negative Emotionen machen Zukunftsprognosen oft fehleranfällig.
In eine neutrale Situation gehen
Nur dort können wir konstruktive Ideen finden. Schützen wir uns vor zu viel negativen Botschaften. Negative Menschen, die nur hadern, meckern, alles schlecht machen, ziehen uns mit runter. Es ist wichtig, einem negativen Menschen aus dem Weg zu gehen – mental und auch direkt körperlich.
Handeln im Einflussbereich
Dort, wo ich lebe, wo ich arbeite, wo ich bin, wo ich Menschen treffe, sehe, erlebe, bleiben wir nicht in der Passivität. Menschen in Krisen müssen ins Handeln kommen. Handeln erhöht die Selbstwirksamkeit.
Kontrolle ist ein Mutkiller. Der dysfunktionale Perfektionismus drückt uns und bremst uns für neue Erfahrungen aus.
Sicherheit und Stabilität finden
Suchen wir uns unseren Anker – in der Partnerschaft, Familie, Freundeskreis, Arbeit, soziales Umfeld. Etwas tun, was uns gut tut und Sicherheit gibt.