Balve/Düsseldorf. Nach seinem Wahlsieg vom Sonntag: Marco Voges kurzer Übergang vom Landtag zum Kreistag. Nachfolgerin im Parlament ist aus Dortmund.

Vom Landtag zum Landrat: Vorgezeichnet ist nach seinem Sieg vom Sonntag jetzt der Weg in den Kreistag, den der Abgeordnete Marco Voge aus Mellen gehen wird. Über den genauen Ablauf des Übergangs hatte er sich im Vorfeld der Stichwahl ausdrücklich nicht informiert: „Das hätte ich als unangemessen und unfair empfunden.“ Als aber feststand, dass der neue MK-Landrat Marco Voge heißen wird, erfuhr er in Düsseldorf als erstes, dass er selbst aktiv werden muss: „Dieser Übergang schafft sich nicht von selbst.“

Gespräch mit dem Landtagspräsidenten André Kuper gesucht

Also suchte Voge am Dienstag das Gespräch mit dem Landtagspräsidenten André Kuper, der wie er selbst der CDU angehört. Dabei erfuhr er, dass er beileibe nicht der einzige Mitglied der Düsseldorfer Unionsfraktion ist, das ab November einer neuen Profession nachgeht. Sein Fraktionskollege Arne Moritz wird Bürgermeister in Lippstadt, Frank Rock neuer Landrat im Rhein-Erft-Kreis.

Ablauf des Landtags-Mandats am 31. Oktober, exakt um 24 Uhr

Auch interessant

Kupers Büro bereitet nun den Übergang vor, und erst einmal muss Voge auch dort schriftlich erklären, dass er die Wahl zum Landrat des Märkischen Kreises annimmt. „Das werde ich mit Freuden tun.“ Mit Ablauf des 31. Oktober, 24 Uhr, werde er dann das Mandat als Landtagsabgeordneter niederlegen. Exakt um 0.00 Uhr am 1. November – quasi in derselben Sekunde – beginnt offiziell seine Amtszeit als Landrat, trotz des Feiertags Allerheiligen.

Bald für zehn Städte mehr zuständig

Als Landtagsabgeordneter vertritt Marco Voge in Düsseldorf seit 2014 seinen heimischen Wahlkreis mit den Städten Balve, Menden, Hemer, Neuenrade und Plettenberg.

Als hauptamtlicher Landrat ist er der „Bürgermeister des Märkischen Kreises“ – und dieser Kreis hat noch zehn Städte und Gemeinde mehr. Das sind mit Iserlohn und Lüdenscheid die beiden größten, dazu die Städte Altena und Werdohl, Halver, Meinerzhagen und Kierspe sowie die Gemeinden Nachrodt-Wiblingwerde, Schalksmühle und Herscheid.

Voges Vorgänger als hauptamtliche Landräte waren Klaus Tweer (SPD, 1997-1999), Aloys Steppuhn (CDU, 1999-2009) und seit 2009 Thomas Gemke.

Offiziell ins Amt eingeführt werden soll Voge dann in der ersten Kreistagssitzung in Lüdenscheid am 5. November. In dieser konstituierenden Sitzung werden für die kommenden fünf Jahre viele weitere Pflöcke eingeschlagen, etwa die Anzahl, die Titel und die Besetzung der Fachausschüsse.

Für den Märkischen Kreis eine Stimme weniger in Düsseldorf

Auch interessant

Im nordrhein-westfälischen Landtag wird der Märkische Kreis ohne Marco Voge eine Stimme weniger haben. Denn „Huckepack-Kandidaten“ aus dem Wahlkreis, die einem ausscheidenden Politiker nachfolgen, gibt es im Landtag nicht. Das geht allein über die Reserveliste der Union, und die sieht für Marco Voge die Dortmunderin Claudia Middendorf als Nachrückerin vor. Wenn sie denn annimmt: Sie ist aktuell Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderungen sowie Patientinnen und Patienten.

Für die beiden ebenfalls ausscheidenden Kollegen sieht es indes ähnlich aus: Für den Lippstädter Moritz steht der Bielefelder Ralf Nettelstroth parat, und Dr. Antoinette Bunse aus Bottrop soll Nachfolgerin von Frank Rock aus Hürth werden.