Fröndenberg. Das neue Zuhause am Schmallenbach-Haus bietet Platz für vier Gruppen. Geplante Begegnungen mit dem benachbarten Seniorenheim sind aktuell schwer.
Umzug unter außergewöhnlichen Bedingungen: Die Kinder und das Team des St.-Marien-Kindergartens haben sich mittlerweile im neuen Zuhause am Schmallenbach-Haus eingelebt. Einer der großen Wünsche rund um den Neubau konnte aber bislang noch nicht in die Tat umgesetzt werden.
Und Schuld daran – wen wundert´s – ist Corona. Das Miteinander von Jung und Alt, Begegnungen zwischen den Bewohnern des Seniorenzentrums auf dem Hirschberg und den Schützlingen des Kindergartens, ein neues Miteinander schaffen, mit wissenschaftlicher Begleitung auch Pilotprojekt sein für andere: Große Pläne gibt es viele. Die Nähe zum Schmallenbach-Haus war schließlich der Hauptgrund, hier oben den neuen Standort des Kindergartens zu finden. Und dann kam die Pandemie.
Noch kein Austausch mit dem Seniorenzentrum
„Wir sind ja alle sehr vorsichtig geworden", sagt Margit Schlürmann, Leiterin des Kindergartens. Denn auch wenn es ja in vielen gesellschaftlichen Bereichen mittlerweile Lockerungen gaben: Einen wirklichen Austausch zwischen den beiden Einrichtungen konnte es noch nicht geben, gegenseitige Besuche etwa. Ein bisschen Smalltalk höchstens, lacht Schlürmann. Denn der holzvertäfelte Neubau auf dem Hirschberg steht genau zwischen Schmallenbach-Haus-Hauptgebäude und dem Marienheim, die Spielgeräte des Außengeländes grenzen fast nahtlos an manche Bewohnerzimmer sowie die Terrasse der Cafeteria. Ein wenig gegenseitiges Beschnuppern und neugierige Blicke sind da also für beide Seiten durchaus schon möglich gewesen. Und vieles andere ist zumindest in Planung.
Auch interessant
Die lieben Kleinen können schließlich einiges kreatives gestalten, um sich den neuen Nachbarn vorzustellen. „Die Bewohner des Hauses wünschen sich den Kontakt zu uns sehr", weiß Schlürmann und hofft deshalb, dass er bald auch physisch möglich sein wird.
Zunächst aber ist die Chefin des St. Marien-Kindergartens froh, dass in schwierigen Zeiten der Umzug reibungslos geklappt hat. „Es gibt nur noch kleine Baustellen hier, das allermeiste wie zum Beispiel die Spielbereiche ist fertig", berichtet sie. Der Umzug auf den Hirschberg musste ja von zwei Orten aus gemanaget werden. Denn für zwei Jahre gab es übergangsweise zwei Gruppen der Einrichtung im Bonhoefferhaus auf der Hohenheide. Die Jungs und Mädchen von hier zogen in den Neubau bereits vor den Sommerferien ein, nämlich als die Kindergärten überhaupt wieder öffnen konnten. Die anderen beiden Gruppen aus dem Kindergarten-Stammhaus zwischen Marien- und Stiftskirche sind nun seit Ende der Sommerferien hier am Schmallenbach-Haus, seit gut einem Monat also. Und damit immer noch in einer Phase der Eingewöhnung, wie Margit Schlürmann erzählt.
Auch interessant
Die Kinder sind schnell heimisch geworden
Aber der Nachwuchs werde auch sehr schnell in einer neuen Umgebung heimisch, erobere sich das Terrain spielerisch. In den Prozess des Umzugs wurden die Kinder schon lange einbezogen, konnten die Baustelle besichtigen, packten Kisten im alten Zuhause. Und eigentlich hätten auch die Eltern mit anpacken sollen beim Umzug. Das wiederum war nun nicht realisierbar. Entsprechend war es für das Team des Kindergartens eine arbeitsreiche Zeit. „Wir sind froh, ein so schönes Gebäude zu haben", kann Margit Schlürmann nun aber sehr zufrieden sein. Breite, helle Flure, eigene Garderoben für jede der vier Gruppen, große Räume. Die verschiedenen Räume vom Gruppenraum über Schlafraum bis zur Toilette sind auch in Symbolen gekennzeichnet.
Platz für 75 Kinder
Der St.-Marien-Kindergarten hat Platz für 75 Kinder, ab dem Alter von vier Monaten kann man hier aufgenommen werden. Betreuungszeit ist von sieben bis 16 Uhr.
Die unterschiedlichen Räume sind zum Beispiel als Lernwerkstatt, Bastel- und Konstruktionsraum oder künstlerisches Atelier eingerichtet.
Die Einrichtung trägt mehrere Zertifizierungen, unter anderem als bewegungsfreundliche Einrichtung, zur Sprach- oder Gesangsförderung.
Im Gegensatz zum Bestand bietet ein Neubau immer die Möglichkeit, an alles im Sinne der Schützlinge zu denken. Die Fenster zum Beispiel sind fast bodentief, damit wirklich jeder rausgucken kann. Als den größten Pluspunkt beschreibt Schlürmann das Platzangebot: Pädagogisch konnte man auch in den alten Räumen schon viel umsetzen. „Aber der organisatorische Aufwand war recht groß.“ Wegen der deutlich beengteren Verhältnisse musste vieles vor Start eines neuen Programmpunktes im Raum erst weggeräumt werden und angefangene Projekte konnten auch nicht einfach mal bis zum nächsten Tag stehen gelassen werden. Ein Einweihungs- und Willkommensfest rund um das Haus hofft man nun, vielleicht im Frühjahr 2021 feiern zu können.
Auch interessant