Menden. Defekte Schranke in Hüingsen: Stadt schickt Brandbriefe an Minister Wüst und die Bahn. Verweis auf Strafbarkeit der angedrohten Schienenblockade.
Nachhaltige Wirkung zeigt die Drohung von OBO-Seniorchef Ulrich Bettermann, beim nächsten Ausfall der Schrankenanlage in der Hüingser Fischkuhle einen seiner Lkw quer auf die Schienen stellen zu lassen, um den Weg in den Stadtteil und zum Unternehmen freizuhalten (die WP berichtete). In seinem Offenen Brief an Bürgermeister Martin Wächter hatte Bettermann Bürgermeister Martin Wächter ferner gebeten, die Polizei vorab über das Vorhaben zu informieren.
Stadt bittet NRW-Verkehrsminister Wüst jetzt um Unterstützung
Wie Johannes Ehrlich, Sprecher der Stadtverwaltung, dazu erklärte, gibt es jetzt zwei aktuelle Schreiben der Stadt, die auch Bettermann zur Kenntnis weitergeleitet worden seien: „So wurde in Abstimmung mit den zuständigen Bereichen des Rathauses ein Brief an NRW-Verkehrsminister Wüst, aber auch an die Deutsche Bahn geschickt. Zum einen wurde darin der Verkehrsminister über die untragbare Situation in Kenntnis gesetzt und um Unterstützung gebeten. Zugleich wird aber auch die Deutsche Bahn noch einmal dazu aufgefordert, schnell für eine Lösung des Problems zu sorgen.“ Die DB hatte Bettermann allerdings in seinem Offenen Brief als „total träge Behörde“ bezeichnet. Auf WP-Anfrage hieß es, die Bahn werde sich in der kommenden Woche zu dem Vorgang äußern
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Stadtverwaltung und Bürgermeister, erklärte Stadtsprecher Ehrlich weiter, seien sich indes „mehr als bewusst, dass die Störungen an diesem Bahnübergang für die Bewohner des Stadtteils Hüingsen, die Schülerinnen und Schüler, Berufspendler, aber nicht zuletzt auch für die ansässigen Unternehmen ein untragbarer Zustand sind“.
Stadt Menden informiert die Polizei über mögliche Blockade
Wie von Bettermann gewünscht, sei auch die Polizei in Kenntnis gesetzt worden. Generell finde ein regelmäßiger Austausch zwischen Polizei und Verwaltung statt. „In diesem Zusammenhang hofft der Bürgermeister, dass es erst gar nicht so weit kommen muss. Denn der Eingriff in den Bahnverkehr ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat“, stellt Ehrlich klar. Und: „Natürlich ist der Ärger verständlich. Der Zweck heiligt aber auch hier nicht die Mittel.“
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Die Polizei bestätigte der WP., dass sie von der Stadt ins Bild gesetzt worden ist. Man habe die Information an die zuständige Bundespolizei weitergeleitet. Grundsätzlich gelte, dass die Blockade von Schienen ein „gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr“ wäre. Darüber zu reden, sei aber nicht verboten.