Konzerte, Theater, Comedy – viele Monate haben wir Auftritte von Künstlern nur als Aufzeichnung oder gestreamt auf Facebook oder im Internet gesehen. Besser als nichts, aber gleichzeitig fehlt dabei so viel. Gemeinsames Lachen, Mitfiebern, Begeistern ist zu Hause eben komplett anders als live im Konzert- oder Theatersaal.
Umso wichtiger, dass Wilfried Kickermann und sein Team mit dem Zeltdach-Festival den Versuch gewagt haben. Der hätte auch gründlich schiefgehen können, wenn das Publikum sich nicht an Hygiene- und Abstandsvorschriften gehalten hätte. Davon aber keine Spur, vieles scheint nach einem halben Jahr Corona schon in Fleisch und Blut übergegangen zu sein.
Die Draußen-Saison ist praktisch vorbei, nun kommt die Herausforderung, ob in geschlossenen Räumen sichere Veranstaltungen auf die Beine gestellt werden können. Über allem muss der Schutz der Besucher vor einer Ansteckung mit dem Virus stehen.
Würde dieser Spagat gelingen, wäre das nicht nur ein Hoffnungsschimmer für die gebeutelte Veranstaltungsbranche. Es wäre für die Zuschauer gleichsam Balsam für die Seele und ein kleiner Ausgleich für trübe Aussichten, an denen es in Corona-Zeiten nicht mangelt.