Der Rückzieher aus Bösperde zeigt: Die AfD ist keine Partei wie jede andere. Manche merken das zu spät, meint unser Kommentator Thomas Hagemann.
Wer mit der AfD sympathisiert, muss schon gewaltig aufpassen, wenn er nicht auf deren Kandidatenliste erscheinen will: Dieser Eindruck macht sich fest, wenn man die Episode um den Kandidaten für Halingen/Bösperde sieht. Ob er nun wirklich manipuliert wurde oder nach empörten Reaktionen aus dem Umfeld kalte Füße bekommen hat, lässt sich wohl nicht genau klären. Ersteres wäre skandalös, letzteres eher ein gutes Zeichen.
Denn die AfD, auch wenn sie sich in Menden mit Rainer Schwanebeck lammfromm und im MK als Meuthen-Truppe gibt, ist keine Partei wie jede andere. In Teilen wird sie vom Verfassungsschutz beobachtet, ihre Leute ganz oben reden vom Holocaust-Denkmal in Berlin als „Denkmal der Schande“, vom Nationalsozialismus als „Fliegenschiss“. Davon kann man sich nur distanzieren.
Das geht übrigens auch, ohne vorher etwas unterschrieben zu haben.