Menden. Der Stadtforst hat zwar alle Hände voll zu tun mit dem Borkenkäfer, doch abseits der Plage gibt es im Wald viel zu tun für Dirk Basse.

Es hat inzwischen fast schon Tradition, so der Bauausschussvorsitzende Peter Schnurbus, dass das Gremium in seiner letzten Sitzung am Forstbetriebshof zusammenkommt. Und die Gelegenheit nutzte Stadtförster Dirk Basse, um mal über erfreulichere Themen als den Borkenkäfer zu berichten.

Umweltrunde ist unverzichtbar

Es ist eine Sitzung der etwas anderen Art. Am Rande der Hönnestadt, einen Steinwurf von den Oeseteichen entfernt, haben Dirk Basse und seine Kollegen Baumstämme aufgestellt und die Holzbänke aus dem Lager gekramt. Eine „Power-Point-Präsentation to go“ hat Dirk Basse zusammengetragen. „Diesmal soll der Schwerpunkt nicht auf der Fichte und dem Borkenkäfer liegen, sondern auf anderen Themen“, macht er den Ausschussmitgliedern deutlich.

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„Wir haben noch nie so viel Zulauf gehabt wie seit Beginn der Pandemie“, sagt der Stadtförster. Rund drei Mal so viele Besucher in den heimischen Wäldern seien derzeit zu verzeichnen. „Die Menschen haben den Wald wieder für sich entdeckt.“ Doch mehr Besucher im Wald bedeuten gleichzeitig mehr Arbeit für den Stadtforst. Fast so etwas wie Partystimmung habe in der ersten Woche des Lockdowns geherrscht, inzwischen laufe das Ganze „viel gesitteter“ ab.

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Vor allem junge Familien suchten demnach Erholung auf den zahlreichen Waldwegen. Aber auch so müsse der Stadtforst „viel hinterherarbeiten“. So komme es mittlerweile vor, dass Einwegmasken als Müll auch zwischen Eichen, Ahorn und Co. zu finden sind. Die wöchentlich zweistündige Umweltrunde Basses und seiner Kollegen nehme nun den gesamten Freitag in Anspruch.

Hilfe beim Rolli-Weg

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Erfreut zeigt sich Basse vor allem mit Blick auf den Rolliweg, der endlich fertig ist und in wenigen Wochen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ausgezeichnet wird. Eigentlich war die Fertigstellung des Weges bereits 2018 geplant; doch Borkenkäfer und Trockenheit hätten für die Verzögerung gesorgt. Maßgeblich an der Gestaltung des Rolli-Weges war Olaf Jung beteiligt. Der ehrenamtliche Inklusionsbeauftragte habe „gesagt, was geht und was nicht funktioniert“, berichtet Basse. Das Stadtmarketing hat zudem zusätzliche die Werbetrommel für den Waldweg gerührt.

Was bei Trockenheit und Käferplage fast untergeht, sind die Neupflanzungen. Rund 18.500 Bäume hat der Stadtforst in diesem Jahr bereits gepflanzt, ein Großteil davon sind heimische Laubbäume, „die mit der Trockenheit gut fertig werden“, wie Basse erklärt. Dass davon keine 120 Hektar wieder aufgeforstet werden, dessen ist sich Basse bewusst. Es soll aber als eine Art Hilfe für die Natur wirken.

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