Menden. Im NRW-weiten Vergleich schneidet Menden bei der Digitalisierung an Schulen schlecht ab. Doch eine Lösung steht parat.

Bei der Digitalisierung der Schulen hinkt Menden im NRW-Vergleich deutlich hinterher. Der WDR hatte Städte und Gemeinden angefragt, wie es bei der Ausstattung mit digitalen Endgeräten aussieht. Zwar hat der Mendener Schulausschuss die Weichen für Tablet-Klassen im Dezember 2019 gestellt und erste Geräte sollen noch in diesem Jahr ausgeliefert werden, doch mit Stand vom Juli 2020 laufen die Nachbarstädte Balve und Fröndenberg der Hönne­stadt den Rang ab.

Mit Blick auf den Digital-Atlas fällt auf: In Fröndenberg kommen auf 100 Schüler 15 Tablets, in Menden sind es zehnmal weniger (1,5 je 100 Schüler); auch Balve (10,4 je 100 Schüler) liegt deutlich vor der Hönnestadt. Gleiches gilt für die Ausgaben bei der Digitalisierung – gerechnet je Schüler. Hier liegt Menden (37,90 Euro) deutlich hinter Balve (64,40 Euro) und Fröndenberg (71,90 Euro). Gleichwohl steigen diese Ausgaben deutlich mit der Zahl der Tablets sowie der darauf befindlichen Lizenzen.

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Ein weiterer wichtiger Baustein für digitale Lernangebote ist vor allem ein entsprechender Internetanschluss. In Menden sind demnach 66,7 Prozent der Schulen mit einem Glasfaseranschluss ausgestattet. Verglichen mit umliegenden Städten und Gemeinden fällt die Hönnestadt auch hier zurück: Wickede (100 Prozent), Ense (100 Prozent), Sundern (75 Prozent); für Balve und Fröndenberg waren in dieser Kategorie keine Datensätze vorhanden.

Konzept für Mendener Schulen steht fest

Anfang August stand auf der politischen Agenda, trotz Sommerpause, zumindest eine Sitzung des Arbeitskreises Tablet-Klassen. Dabei seien „wegweisende Entscheidungen getroffen werden“, wie Schulausschussvorsitzender Peter Maywald (CDU) nun mitteilt.

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Die schulpolitischen Sprecher der Ratsfraktionen von CDU, FDP und Grünen hätten unter Beteiligung der Schulleiter, der EDV-Experten der Schulen sowie der städtischen Verwaltung und eines externen Experten eine Einigung erzielen können, sodass nun eine Ausschreibung zur Anschaffung von Tablets für Mendener Schulklassen gestartet werden könne, heißt es weiter.

„Wir haben die Digitalisierung nicht verpennt, sondern ein anwendbares Konzept erarbeitet, das unabhängig ist von einzelnen, engagierten Lehrern“, betont Maywald auf WP-Anfrage. Genauer gesagt gehe es darum, die technische Unterstützung der Schulen bei Software-Problemen gleich mit zu lösen, statt alles auf wenige städtische Mitarbeiter abzuwälzen.

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Ein Support-Dienstleister hatte jüngst im Schulausschuss von den umfangreichen Wartungsaufgaben berichtet. „In der Hinsicht ist Menden, glaube ich, sogar Vorreiter“, sagt Peter Maywald. In einer ersten Runde sollen noch in diesem Jahr je drei Klassen der Sekundarschulen eine Komplettausstattung an Tablets erhalten. Das Konzept soll derweil auch den Grundschulen zugute kommen. Eine Sondersitzung des Schulausschusses ist daher für den 25. August, 17 Uhr, angesetzt.

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