Menden. Louisa Zakka wendet in Menden eine neue kosmetische Behandlung an: „CC Eye“ – der Permanent Concealer. Hautärzte kritisch eingestellt zum Thema.

Permanent Make-Up ist mittlerweile weit verbreitet. Aufwachen und frisch aussehen, das soll die Intention dahinter sein. Die tätowierten Lippenkonturen oder der mehrjährig haltbare Lidstrich gehören zu den Standard-Anwendungen. Auch die Augenbrauen können mit ein bisschen Hilfe verschönert werden genau wie Wimpern. Ein neuer Trend ist nun das Permanent Make-Up für Augenringe: Louisa Zakkas sorgt dafür, dass die dunklen Schatten unter den Augen verschwinden. Und zwar nicht für einen Tag, sondern für mehrere Jahre. Hautärzte hingegen äußern sich zum allgemeinen Thema „Permanent Make-Up“ kritisch. Entzündungen und Narben sollen zwei der möglichen Risiken sein.

Seit 15. Juli aktiv

Louisa Zakkas ist 32 Jahre alt hauptberuflich Schulbegleiterin für ein autistisches Kind. „Ich liebe meinen Beruf, deshalb möchte ich den im Moment auch gerne in Vollzeit weitermachen“, sagt sie festentschlossen. Dennoch wollte sie noch etwas zusätzlich machen. „Ich habe irgendwas gesucht, was besonders ist, irgendetwas, das nicht jeder macht.“ Über das Internet stieß sie dann auf die sogenannte CC Eye Anwendung (Permanent Concealer). „Ich habe das Ganze kurz vor dem Corona-Lockdown entdeckt, die Umsetzung war coronabedingt dann etwas schwierig.“ Schlussendlich hat es die Mendenerin aber geschafft. Louisa Zakkas absolvierte ihre Schulung und erhielt ihr Zertifikat für die Behandlung „Permanent Concealer“. Seit dem 15. Juli bietet sie nun unter dem Namen „Pure You“ die Kosmetikbehandlung an.

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Behandlung im eigenen Haus

„Ich habe mich erstmal hier zuhause eingerichtet“, sagt die Mendenerin und zeigt auf ihr kleines Kosmetikzimmer in ihrem Haus. Hinter der Tür erstrahlt alles in den Farben grau und rosa. Eine große Liege in der Mitte, drumherum Kerzen, Deko, Vorhänge und Bilder – sie tut alles dafür, damit sich ihre Kunden wohlfühlen. Trotz der Einrichtung in den eher typischen Frauen- und Mädchenfarbe kommen auch viele Männer für die Behandlung in die Stiftstraße 36.

Zwei bis vier Anwendungen

„Ich bekomme wirklich viele Anfragen von Männer, auch mein eigener Mann hat das schon ausprobiert“, sagt sie und lacht. Er sei nicht nur davon überrascht gewesen, dass es gar nicht weh tut, sondern auch von der Tatsache, dass es kein richtiges Make-Up ist. „Daher ist es für Männer und Frauen gut geeignet, man sieht nämlich einfach nur frischer aus“, erklärt die 32-Jährige. Mithilfe eines elektrischen Geräts werden in Sekundenschnelle sehr kleine und feine Nadeln in die Haut unter den Augen gestochen. So entsteht der Permanent Concealer. „Natürlich ist jeder unterschiedlich empfindlich, aber eigentlich hat man kaum bis gar keine Schmerzen.“ Eine Behandlung dauert zwischen 30 und 40 Minuten, vorher erfolgt noch ein Gespräch. „Da müssen die Kunden auch einen Fragebogen ausfüllen.“ Dieser beinhaltet insbesondere Fragen zu Vorerkrankungen, denn bei gewissen Faktoren wie beispielsweise Herzschrittmachern, ist diese kosmetische Behandlung nicht möglich.

Louisa Zakkas wendet den Permanent Concealer auch bei sich selbst an. „Ich benötige so drei Behandlungen.“ Das sei ebenfalls typanhängig. Es schwanke immer zwischen zwei und vier Behandlungen, je nachdem wie dunkel die Augenschatten sind. Dann habe man laut der Schulbegleiterin drei bis vier Jahre Ruhe. „Danach kann man dann ein sogenanntes Fresh-Up vornehmen, also das Ganze nochmal auffrischen.“ Die Behandlungen erfolgen in einem Abstand von vier bis sechs Wochen, damit die Haut genug Zeit hat, sich zu erholen.

Zu Beginn musste die Menderin sogar eine Warteliste anlegen, eben weil sie das Ganze nur nebenbei macht und deshalb nicht jeden Tag Zeit hat. „Termine sind nur nach Absprache möglich und wegen Corona kann auch immer nur jeder alleine kommen.“ Dass mehrere Personen vor Ort sind und sozusagen draußen warten, sei aktuell nicht möglich. Die Resonanz ist sehr gut, sagt Louisa Zakkas. „Viele Kunden sagen mir, dass sie die Augenschatten schon jahrelang stören und da freut es mich natürlich umso mehr, wenn ich ihnen auch seelisch helfen kann.“

Künftig möchte die 32-Jährige noch mehr Schulungen machen. Unter anderem im Bereich Permanent Make-Up, sprich Lidstrich und Lippenkontur. „Vielleicht habe ich irgendwann später auch mal einen Kosmetiksalon“, hofft sie. Doch das liege alles noch in weiter Ferne. Zunächst konzentriert sie sich auf die „CC Eye“-Behandlung und zwar als Hobby und auf ihren Vollzeit-Job als Schulbegleiterin.

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Hautärztin kein Fan

Die Hautärztin Uta Schlossberger hingegen ist eher gegen die Methode des permanenten Abdeckstifts. Das gilt allerdings nicht nur für dne Concealer sondern für das gesamte Permanent Make-Up. „Aus Sicht eines Arztes ist das Ganze sehr risikoreich“, sagt sie. Zum einen sei es häufig möglich Zertifikate bereits online zu erwerben. Zum anderen, so die Hautärztin, geht es um eine Art Tattoo. „Es ist zwar nicht so tief, aber hält ja trotzdem drei bis fünf Jahre“, erklärt sie.

Häufig kommen Patienten zu Hautärzten und möchten sich nachträglich das Permanent Make-Up entfernen lassen. Insbesondere bei Lippen sei das aber schwierig. „Das wird häufig in zwei Farbschichten aufgetragen und eine davon ist grün.“ Für Uta Schlossberger ist Permanent Make-Up ein schwieriges Thema. Das gilt auch für den Permanent Concealer. „Gerade unter den Augen ist die Haut sehr empfindlich.“ Bei zu tiefen Stichen können sehr schnell Narben entstehen und das Ganze kann sich gegebenenfalls sogar entzünden, warnt Hautärztin Uta Schlossberger. Allerdings komme es auch immer auf die Behandlung und die fachlichen Kompetenzen der jeweiligen Kosmetikerin an.