Menden. Mohamad Saidrslan ist mit seinem Salon „Lord“ vor kurzem an die Hauptstraße 55 in Menden gezogen. Zunächst nur Herren- und Kinderhaarschnitte.

Vor rund sieben Jahren schloss ein Geschäft namens „Der Lord“ – damals ein Herrenausstatter – in Menden, nun hat ein neuer „Lord“ eröffnet: Mohamad Saidrslan betreibt unter diesem Namen seit kurzem in dem Ladenlokal an der Hauptstraße 55 ein Friseurgeschäft.

Seit fünf Jahren lebt der gebürtige Syrer in Menden. Eigentlich ist er gelernter Schneider, hat in seiner Heimatstadt Damaskus in diesem Beruf gearbeitet. Vor einigen Jahren schließlich eignete er sich die Fertigkeiten eines Friseurs an. In den vergangenen eineinhalb Jahren habe er im oberen Bereich der Hauptstraße einen kleinen Laden betrieben, berichtet Mohamad Saidrslan – „mit Treppe im Eingang“. Sein neues Ladenlokal ist ebenerdig erreichbar, „und zentraler für die Kunden“.

Da Mohamad Saidrslan keine Ausbildung zum Friseurmeister hat, stellte er einen Betriebsleiter ein, der diese absolviert hat: „Das ist Vorschrift in Deutschland, sonst hätte ich nicht öffnen dürfen“, erzählt er.

Zehn Euro fürs Haareschneiden

Zurzeit schneiden Mohamad Saidrslan, ein weiterer Mitarbeiter sowie zeitweise der Betriebsleiter nur Männern und Kindern die Haare. Langfristig plant Mohamad Saidrslan, die obere Etage des Hauses in der Fußgängerzone hinzuzunehmen: „Das könnte dann ein Damensalon werden.“ Genau stehe das aber noch nicht fest.

Mit der Nachfrage durch Kunden ist er zufrieden, hat aber auch den Eindruck, dass die Corona-Pandemie dafür sorge, dass weniger Kunden kommen als sonst möglich wäre. Dennoch hat er an diesem Donnerstagmittag gut zu tun, einige Kunden warten im Salon, dass sie drankommen, andere stehen noch draußen vor dem Geschäft.

Freude an der Arbeit

Zur Resonanz tragen sicherlich auch die Preise bei – zehn Euro kostet das Haareschneiden, 13 Euro Haareschneiden mit Waschen. Rechnet sich das überhaupt? „Ja, das geht schon. Deutsche Friseure nehmen mehr, das weiß ich. Aber es gibt auch andere Friseure in Menden, die den gleichen Preis wie ich nehmen.“ Wichtig sei ihm, dass er Freude an der Arbeit habe: „Mir ist es egal, ob ich mal eine Pause machen kann oder nicht“, sagt Mohamad Saidrslan. „Ich arbeite sehr gerne und tue alles für mein Geschäft.“


Corona-Auflagen wie die Maskenpflicht machen das Arbeiten bei Wärme nicht leicht, aber Mohamad Saidrslan nimmt’s gelassen: „Wenn ich mal keinen Kunden habe, kann ich die Maske mal kurz runternehmen, das geht schon.“ Auch die meisten seiner Kunden halten sich an die Maskenpflicht, berichtet der 40-Jährige: „Es gibt höchstens ab und zu mal ältere Männer, die die Maske nicht aufsetzen.“ Diese würden den Mund-Nasen-Schutz aber in der Regel schnell aufsetzen, wenn er sie darum bitte.