Menden. Wie es nach den Ferien in Mendens Schulen weitergeht, weiß keiner so genau. Stefan Schlücking hofft auf genaue und klare Vorgaben

Die zweite Woche der Sommerferien ist schon wieder halb vorbei. In viereinhalb Woche müssen Kinder und Jugendliche wieder die Schulbank drücken. Doch wie wird der Unterricht eigentlich ablaufen? So richtig weiß es irgendwie keiner. Mehr klare und durchdachte Vorschriften, das wünscht sich auch Schulpflegschaftsvorsitzender Stefan Schlücking.


Gibt es schon konkrete Pläne für den Schulbeginn nach den Ferien?

Stefan Schlücking: Nach meinem Wissensstand sollen nach den Ferien alle Schüler wieder im Regelbetrieb geschult werden. Ob das jedoch so kommt, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorhersagen.

Also sitzt man auf heißen Kohlen und wartet einfach ab?

Nicht ganz. Die Planungen für den Schulstart laufen bereits.
Jedoch wird regelmäßig geprüft, ob es aufgrund neuer Vorschriften notwendig wird, die Planungen anzupassen. Gerade Hygienekonzepte nehmen viel Planungszeit in Anspruch.

Das glaube ich. Wie war das denn bisher?

Beim Schulstart nach dem Lockdown hieß es ja erst, dass es den Schülern der Abschlussklassen beziehungsweise den Eltern selbst überlassen bleibt, ihr Kind in die Schule zu schicken. Darauf hat sich dann irgendwie jeder eingestellt und dann kam am Wochenende erst der Hinweis, dass, außer bei den Abiturienten, der Unterricht doch verpflichtend ist. Das war natürlich ein totales Durcheinander, weil es ja nur noch zwei Tage bis zum Schulstart waren. Auch die Entscheidung, dann vor den Sommerferien doch noch alle Schüler kurzfristig in die Schule zu schicken, war sehr kurzfristig und umstritten.


Das war bestimmt für Lehrkräfte und Eltern stressig.

Ja, auf jeden Fall. Vor allem auch für die Eltern in puncto Betreuung. Viele arbeiten und müssen dann schauen, wo sie ihre Kinder unterbringen, weil der Unterricht ja oft nur von neun bis elf Uhr stattgefunden hat. Und auch die Lehrkräfte müssen sich dann schnell wieder neue Pläne überlegen.


Ist die Unsicherheit denn auch bei den Lehrern spürbar?

Natürlich. Gerade wenn Vorschriften und Anweisungen kurz aufeinander geändert werden, steigt die Unsicherheit. Hinzu kommt, dass zum Beispiel während der Pausen Hygienevorgaben kontrolliert werden müssen, die nicht von allen eingehalten werden.

Da hat man wahrscheinlich nur wenig Überblick.

Richtig, das ist einfach fast unmöglich für die Lehrer, da alles zu überwachen. Man muss aber auch dazu sagen, dass die Hygienekonzepte der Schule eigentlich sehr gut durchdacht sind und auch gut funktionieren. Jede Schule gibt da ihr Bestes, aber die Ungewissheit und Unsicherheit spürt man auf jeden Fall.


Ist das auch bei Eltern so?

Natürlich, auch dort ist die Verunsicherung sehr groß. Aber die Schule steht bei Fragen und Problemen zur Verfügung und unterstützt, wo sie kann. Das klappt echt gut.

Das ist ja schon mal von Vorteil.

Die Schulen geben sich wirklich viel Mühe. Das merkt man. Das Problem liegt auch gar nicht bei den Schulen oder der Stadt. Die Stadtverwaltung kann da ja auch wenig machen, die wartet ja auch lediglich auf Anweisungen vom Land. Es ist eher diese Kurzfristigkeit. Ich würde mir wünschen, dass das künftig besser vonstatten läuft. Denn auf Informationen zu warten und diese dann kurzfristig umzusetzen, gestaltet sich für Eltern und Schule als sehr schwierig.


Wie sehen ihre Wünsche denn konkret aus?

Vorgaben, die aus dem Schulministerium kommen, werden oft kurzfristig verkündet. Weder Schule noch Eltern haben teilweise Möglichkeiten, diese Regeln umzusetzen, da da selbige dann wieder zurück genommen werden. Da besteht ganz klarer Handlungsbedarf.
Auch lassen einige Vorgaben vermuten, dass die Verfasser jeglichen Kontakt zur Basis verloren haben - auch hier wünsche ich mir mehr Sinnhaftigkeit.

Ich verstehe. Es ist wahrscheinlich häufig zu abstrakt.

Genau. Natürlich hat jede Schule ihre eigenen Baustellen und individuellen Probleme, egal ob Hausaufgabenbetreuung, Digitalisierung oder ähnliches. Aber jeder ist stets bemüht, Lösungen dafür zu finden. Nur diese Sachen benötigen eben Zeit, das geht nicht von heute auf morgen. Deshalb ist man auf vernünftige Vorgaben angewiesen. Ich hoffe, dass das zum Ende der Schulferien dann auch der Fall sein wird.