Menden. Die Standgebühren für die Mendener Pfingstkirmes steigen 2022. Der Beschluss ist für die SPD wegen der Not der Schausteller „das falsche Signal“.

Die Mendener Pfingstkirmes ist gerade ausgefallen, viele Schausteller sind in wirtschaftlicher Not, da erhöht die Stadt Menden die Standgebühren. Allerdings geschieht das laut Ratsbeschluss vom Dienstagabend nicht wie geplant ab 2021, sondern erst für das Jahr darauf. Grund für diese Verschiebung ist die Corona-Krise, „und die Vorlage stammt noch aus der Zeit davor“, erklärte der Erste Beigeordnete Sebastian Arlt in der Ratssitzung.

Stadt rechtfertigt sich: In Corona-Phase wäre der Vorschlag nie entstanden

Die Stadt hätte die Vorlage gar nicht vorgestellt, wenn die enormen Verluste für die Schausteller damals absehbar gewesen wären. Nach Rücksprache mit den Schaustellern sei indes deutlich geworden, dass sie Planungssicherheit brauchen. Die werde mit der moderaten Erhöhung auf die neue Sätze geliefert.

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Im Vergleich zur Cranger Kirmes, der Soester Allerheiligenkirmes oder der Sim-Jü-Kirmes in Werne lagen die Gebühren der Pfingstkirmes durchgehend niedriger, die hiesigen Sätze gelten zudem schon seit 2011. Im letzten Jahr deckten die Gebühren nicht einmal die Sachausgaben der Stadt, die mit 4000 Euro im Minus blieb. Die Anpassung solle nun etwa 13.000 Euro mehr ergeben.

Banger Blick nach vorn: Wie viele Stände gibt es künftig noch?

Für Sven Langbein (SPD) ist das dennoch „in diesem Augenblick das falsche Signal“. Man hätte eine Erhöhung der Standgebühren auch später noch beschließen können. Und: „Wir wissen heute noch gar nicht, wie sich das grundsätzlich ändert, wie viele Fahrgeschäfte und Stände man in Zukunft überhaupt noch aufstellen kann.“ Auch das müsse sich dann doch auf die Gebühren niederschlagen.

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Dem widersprach Stefan Weige (FDP): „Die Standgelder ab 2022 neu zu regeln, ist doch vernünftig. Keiner kann in die Zukunft sehen, und die Gebühren würden auch gelten, wenn nur ein Stand aufmachen dürfte. Das hat mit der Neuregelung nichts zu tun.“ Die SPD enthielt sich dennoch in der Abstimmung, alle anderen stimmten zu.