Asbeck. Beim WP-Heimatcheck landet Menden nur im unteren Mittelfeld. Es fehlen Angebote für die Jugend. In der Asbeck sieht man sich aber gut aufgestellt
Wie zufrieden sind die Menschen mit dem Freizeitangebot in Menden, Fröndenberg und Balve? Das haben wir die Teilnehmer bei unserem großen Heimat-Check gefragt. Im Drei-Städte-Vergleich liegt Menden mit einer glatten Drei diesmal vorn. Mit Blick auf die anderen teilnehmenden Städten aus dem WP-Verbreitungsgebiet rutscht Menden jedoch auf einen der hinteren Plätze. Die beste Note erhält hier Wetter – mit einer 2,45.
Mitten in der Natur
Mitten im Sauerland, besser gesagt im Mendener Ortsteil Asbeck, versteckt sich ein ganz besonderes Freizeitangebot: der Erlebnisbauernhof Schulte. Mitten in der Natur, ein wenig abgelegen liegt das Gut der Familie Schulte. Seit vielen Jahren kommen Kinder auf den Bauernhof, um ihre Geburtstage zu feiern. Doch das ist nicht alles, das Angebot wurde über die Jahre immer weiter ausgeweitet, Diana Schulte erzählt von den Projekten, Workshops und Touren.
„Wir haben Programm für Jung und Alt“, sagt Diana Schulte stolz. Und genau das sei auch so wichtig. Je mehr Menschen sich angesprochen fühlen, desto besser. Angefangen hat sie lediglich mit Kindergeburtstagen. „Unsere Kinder haben häufig ihren eigenen Geburtstag hier auf dem Hof gefeiert“, erzählt die Mutter. Immer öfter haben dann Eltern gesagt, dass diese Form von Kinderfeten etwas Besonderes sei. „Die waren wirklich begeistert und fragten mich, warum ich das nicht auch für andere anbiete.“
Diana Schulte musste nicht allzu lange überlegen und setzte die Idee der anderen Eltern in die Tat um. „Zunächst starteten wir mit Veranstaltungen am Wochenende.“ Heutzutage gibt es auf dem Erlebnisbauernhof von montags bis samstags Programm. Neben Motto-Parties für vier- bis zwölfjährige Kinder gibt es auch etwas für die ganz Kleinen.
Tischlerwerkstatt seit 2019
Denn parallel zu den Geburtstagen gibt es auch sogenannte Spiele-Nachmittage. Diese sind zwar offen, man sollte sich jedoch im Vorfeld anmelden. Dabei lernen die Gäste nicht nur die Tiere kennen. Sie sind auch bei der Fütterung und beim Säubern dabei, können es selbst ausprobieren. Alles ohne Zwang und Druck. „Das hat natürlich auch mit Mut zu tun“, sagt die Hofbesitzerin.
Aber nicht nur die kleinen Besucher und Kinder können Angebote auf dem Erlebnishof wahrnehmen. Auch Seniorenfreizeiten stehen auf dem Programm, Workshops nur für Frauen und Pony-Wanderungen für Jugendliche sowie Erwachsene. Seit 2019 gibt es nämlich eine Tischlerwerkstatt auf dem Hof, wie Diana Schulte stolz erzählt. Dort finden regelmäßig Workshops statt, auch einer nur für Frauen. „Gemeinsam haben wir Gartenstelen gebaut.“ Dabei lernen die Teilnehmerinnen, mit Werkzeugen wie Stichsägen oder Elektrohobeln umzugehen.
Ein weiterer Höhepunkt sei die Senioren-Freizeit. Mehrmals im Jahr kommen Senioren auf den Bauernhof. Meist seien es ältere Menschen aus Pflegeeinrichtungen. Um den Senioren wortwörtlich den Tag zu versüßen, gibt es zu Beginn Kaffee und Kuchen. Danach startet die Hof-Tour. „Es ist einfach schön, wenn man sieht, dass es andere genießen“, schwärmt Diana Schulte und denkt dabei an einen ganz besonderen Moment. „Ein älterer Herr war mit seiner Seniorengruppe hier. Er saß im Rollstuhl. Als wir zu den Pferden kamen, hielt er den Kopf des Tiers in der Hand und fing an zu weinen, vor Freude und weil er es so schön fand.“ Das habe die 53-Jährige sehr gerührt.
Das Geheimnis des Erfolgs
Insgesamt drei Shetland-Ponys haben auf dem Erlebnisbauernhof Schulte ein Zuhause gefunden. Die Pony-Wanderung startet mit allen dreien. „Zunächst gibt es von mir Lunchpakete.“ Dann geht es auch schon los: Anderthalb bis zwei Stunde stampfen die Gäste gemeinsam mit den Ponys durch die Natur. „Die Wanderung ist nur für Ältere, weil Kinder erstens die Ponys nicht führen können und es zweitens irgendwann langweilig für sie wird“, erklärt Diana Schulte.
Ein richtiges Erfolgsgeheimnis hat die Asbeckerin allerdings nicht. Das Wichtigste sei in ihren Augen, dass man mit Herz und Leidenschaft bei der Sache ist. Der Rest ergebe sich meist von selbst. „Es macht mir einfach unheimlich viel Spaß.“ Daher kommt sie auch immer wieder auf neue Ideen und probiert etwas aus. „Ich denke aber auch, dass ein buntes, vielfältiges Angebot wichtig ist, um die breite Masse anzusprechen.“ Aus desem Grund bietet Diana Schulte auch in den kommenden Sommerferien Programm an und plant nun schon die jährlichen Winter-Lesungen.
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