Menden. In der Bauernstube Hanni in Menden sind Gäste deutlich zufriedener als im Heimatcheck zum gastronomischen Angebot. Doch was ist das Geheimnis?
„Ganz zufrieden“ - so lautet die Bewertung vieler Mendener zum gastronomischen Angebot in ihrer Stadt. Viele bemängeln die Auswahl, sie wollen mehr von der traditionell deutschen Küche. Die Bauernstube bei Hanni in Brockhausen bietet genau das an. Und das Konzept der 53-jährigen Hanife Okusal zahlt sich aus. Das rustikale Stübchen ist immer voll, ohne Reservierung geht hier nichts.
„Wie sollen sich andere wohlfühlen, wenn ich es selbst nicht tue“, sagt die Inhaberin, die von allen Hanni genannt wird. Eine gemütliche, persönliche und familiäre Atmosphäre sei sehr wichtig. „Ich habe zwar viele Stammkunden, die schon seit Jahren zu mir kommen, sehe aber auch immer wieder neue Gesichter.“ Angetan sind die meisten von der Freundlichkeit, die in der Bauernstube groß geschrieben wird. Aber mindestens genau so bedeutend sei für viele der rustikale Stil. „Die Leute fühlen sich einfach wohl, manche sitzen hier stundenlang“, erzählt Hanni und berichtet von einer Familie, die nachmittags um 16 Uhr kam und erst abends um 23 Uhr wieder ging.
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Traditionell zahlt sich aus
Das Wirtshaus in der Brockhausener Straße 180 hat einen liebevoll eingerichteten Winter- und Biergarten. Innen ist die Stube mit 60 Sitzplätzen ausgestattet. Zwischen weißen und braunen Holzbalken stehen die Tische, dazu Bänke mit verschiedenfarbigen Kissen und Fellen. Ganz neu und gleichzeitig das, worauf die 53-Jährige enorm stolz ist: das Kaminzimmer. Der eher grau-braun gehaltene Raum bietet Platz für rund zehn Gäste. Kleine rustikale Details aus Holz und natürlich ein Kamin im hinteren Bereich des Raums runden das gemütliche Zimmer ab.
Um sich eine Stammkundschaft aufzubauen und sich in der Gastronomie-Szene einen Namen zu machen, komme es vor allem auf die Lage an. „Man guckt hier direkt auf die Felder und in den Wald. Ich denke, das macht viel aus“, beurteilt die Wirtin das Ganze. Noch dazu setzt sie vor allem auf Qualität. Denn: Jedes Restaurant sollte Gästen mit einem besonderen Aspekt in Erinnerung bleiben. In Hannis Bauernstube seien das vor allem die Schnitzel. „Jeder will unsere Schnitzel“, sagt sie und lacht. Diese gehen genau wie Steaks „weg wie sonst was“. Daher setzt die 53-Jährige auch eher auf die traditionelle Speisekarte, die sie schon seit Jahren hat. „Ich hatte mal versucht, die Karte zu ändern, doch das kam nicht so gut an.“ Stattdessen überlegt sie sich neue Schnitzel-Rezepte, die die Auswahl breiter gestalten sollen. Beispiele seien das Spinat- oder das Feta-Schnitzel. Für die kleinen Gäste gibt es aber trotzdem die Möglichkeit, eine klassische Pizza zu bestellen.
Waffelstübchen im Kommen
Viele kleine und meist auch banale Gesten seien ebenfalls Aspekte, die von großer Bedeutung sind. „Bei uns steht immer ein Mitarbeiter an der Theke, wenn Gäste reinkommen und ebenso beim Rausgehen.“ Zusätzlich werde beim Verlassen dann noch ein Bonbon aus der großen Schale angeboten. „Über solche Gesten freuen sich die Menschen einfach, dabei ist das ja nichts Besonderes.“ Hanni selbst denkt, dass kleine Stübchen und Cafés in Menden fehlen. „Ein Mann sagte beispielsweise mal, dass es überall diese typischen Bäckereien und Konditoreien gibt, aber er hätte einfach mal gerne einen selbstgebackenen Kuchen“, sagt die Inhaberin der Bauernstube. Das hat sie sich direkt zu Herzen genommen. Schon ab kommenden Monat möchte sie Waffeln in den verschiedensten Ausführungen anbieten. Von der klassischen Waffel mit Puderzucker über Schokolade bis hin zu Erdbeeren- und Bananen-Waffeln.
Weitere Ideen in Planung
Und es ist noch mehr in Planung, denn Hanni ist genau dafür bekannt: Immer wieder Neues auszuprobieren und die Menschen mit kreativen wie auch persönlichen Ideen anzulocken. „Es gibt in Menden nur noch wenig deutsche Küche und da habe ich mir gedacht, dass man ja ein Bauernfrühstück einführen könnte.“ Geplant ist das für die Samstage. Natürlich auch im typisch rustikalen und deutschen Stil.