Menden. Kein Schützenfest 2020: Der Mendener Bürger-Schützen-Verein lässt derzeit Solidaritäts-Pins herstellen. Der Erlös ist für Anti-Corona-Maßnahmen.

Die Corona-Krise ließ keine Alternative zu, aber dennoch ist wohl allen Vereinen diese Entscheidung schwer gefallen: Kein einziges Schützenfest in diesem Sommer. Der Mendener Bürger-Schützen-Verein (MBSV von 1604) will nun ein wichtiges Zeichen setzen und mit Solidaritäts-Pins alle Mendener – ob Schütze oder nicht - einladen, sich daran zu beteiligen.

Idee entstand in Skype-Konferenz

Festzug und Parade des MBSV von 1604 e.V. am 29. Juni 2019: Der Herold ist auch auf dem neuen Pin zu sehen.
Festzug und Parade des MBSV von 1604 e.V. am 29. Juni 2019: Der Herold ist auch auf dem neuen Pin zu sehen. © WP | Thomas Nitsche

Eigentlich würden die Vorbereitungen für das Schützenfest beim MBSV derzeit auf Hochtouren laufen, denn traditionell richtet der mehr als 400 Jahre alte Verein am letzten Juni-Wochenende sein Schützenfest auf der Wilhelmshöhe aus. Bei einer Skype-Konferenz entstand im Vorstand die Idee, „dass wir uns in irgendeiner Weise dennoch engagieren möchten“, blickt Tobias Huckschlag, Zweiter Vorsitzender des MBSV, zurück.Und das auch, weil es dem Verein stets ein Herzensanliegen war, die Martinsspende durch auf dem Schützenfest gesammeltes Geld zu unterstützen. „So sind wir dann auf die Idee gekommen, dass wir mit einem Solidaritäts-Pin die aktuelle Situation aufgreifen und zeigen möchten, dass wir zu 100 Prozent hinter den Absagen der Schützenfeste stehen, aber gleichzeitig zweckgebunden etwas Gutes tun möchten“, erklärt Tobias Huckschlag.

Auf dem Anstecker sind der Herold – Erkennungszeichen der MBSV-Schützen --, die Wilhelmshöhe und der Turm der Vincenzkirche abgebildet. Oben steht „Mendener Schützen 2020“ und unten „#stayathome“.

Tobias Huckschlag, MBSV.
Tobias Huckschlag, MBSV. © MBSV | Privat

Die erste Auflage der kleinen Plaketten wird gerade hergestellt, etwa 300 Exemplare sollen voraussichtlich in wenigen Tagen fertig sein. Das genaue Datum steht noch nicht fest, wird von den Schützen aber auch noch auf ihrer Facebook-Seite („MBSV von 1604 e.V.“) angekündigt. Über die Seite können die Pins dann auch geordert werden. Für die Schützen stand von vornherein fest, dass ein heimisches Unternehmen (Devotionalien Kissing) den Auftrag bekommen würde, „das war uns wichtig“. Nach ersten Rückmeldungen vermutet Tobias Huckschlag, dass die 300 Stück ruckzuck vergriffen sein könnten: „Dann werden wir nachordern.“

Jeder Pin wird sechs oder sieben Euro kosten – die Schützen kalkulieren derzeit noch den exakten Preis. Der Erlös fließt vollständig und zu gleichen Teilen an den Förderverein des St.-Vincenz-Krankenhauses sowie den Förderverein des Altenheim St. Vincenz, berichtet Tobias Huckschlag: „Hierdurch wollen wir konkrete Anti-Corona-Maßnahmen unterstützen.“

Pin nicht nur für Schützen

Ausdrücklich sind die Solidaritäts-Pins nicht nur für MBSV-Mitglieder gedacht, sondern für alle Schützen und auch alle interessierten Mendener, so Tobias Huckschlag. Die erste Überlegung des Vorstandes sei gewesen, einen Orden anfertigen zu lassen: „Wir haben uns aber dann für einen Anstecker entschieden, weil wir so alle Mendener ansprechen wollen.“