Platte Heide. Auch die Platte Heider Schützen haben beim WP-Schützengruß mitgemacht. Der Vorstand vom Bürger Schützenbund Menden grüßt herzlichst.
Die Menschen, die nach dem Krieg auf der Platte Heide eine Wohnung fanden, waren Menschen aus allen Gegenden Deutschlands und aus den deutschen Sprachinseln: Von Schleswig-Holstein bis zum Bodensee, vom Baltikum bis zum Balkan, von Elsaß-Lothringen bis zu den Sprachinseln der Wolgadeutschen. Für viele wurde die Platte Heide die zweite Heimat. Auf der Platte Heide entstand ein reges Vereinsleben. Die katholische und evangelische Kirchengemeinde entstanden. Der Wunsch, einen Schützenverein zu gründen, wurde immer wieder geäußert.
300 Menschen am Wannebach
Viele wollten die Tradition ihrer Heimat- und Schützenvereine fortführen. Aber leider fehlte es damals an dem geeigneten Gremium, um diese Idee in die Tat umzusetzen. Beherzte Männer hatten in der Woche vor dem Siedlerfest 1959 still und heimlich einen Schützenvogel gebaut. Dieser war am Montagmorgen nach dem Siedlerfest an der Gaststätte „Zum Wannebach“ zu bewundern. Mit einem Trompetensignal in den Straßen der Platte Heide wurde bekanntgegeben, dass am Nachmittag gegen 15 Uhr ein Vogelschießen stattfinden sollte. Ca. 300 Menschen waren am Wannebach zusammengekommen, um das Schauspiel aus nächster Nähe zu betrachten.
Geschossen wurde mit Luftgewehren auf Glühlampen. Die Vizekönigswürde errang Bruno Brinkschulte. Schützenkönig wurde Heribert Kampe. Zur Königin erwählte er sich Ursula Clausius, Tochter des späteren 1. Vorsitzenden Josef Clausius. Auf dem Kohlenplatz von Josef Clausius, im Volksmund „Werk II“ genannt, wurde ein improvisiertes Schützenfest gefeiert. Einer der Höhepunkte war ein Ständchen bei dem damaligen Pfarrvikar Josef Fischer. An dem Ständchen waren beteiligt der Spielmannszug der Schützenbruderschaft St. Sebastian Sümmern und das Blasorchester St. Marien, das heutige Blasorchester.
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Nach diesem ersten erfolgreichen Fest trafen sich am 31. Juli 1959 zur Gründungsversammlung des Schützenvereins 130 Männer im „Stucken“ und wählten „Jickel“ Clausius zum ersten Vorsitzenden. Zu den gewählten Vorstandsmitgliedern gehörte auch Pfarrvikar Josef Fischer, der dem jungen Verein sein ganzes Wohlwollen schenkte. Heinz Kampe wurde gleichzeitig zum Oberst gewählt. Gemeinsam mit Willi Mertens hatte er den Auftrag bekommen ein Offizierskorps aufzubauen. Im Juni 1960 feierte die Platte Heide das erste offizielle Schützenfest. Zuvor hatte Heinz Kampe beim Exerzieren sein Offizierskorps vorgestellt.
>>>INFO:
Die Offiziere und Mitglieder des Schützenvereins 1959 Menden – Platte Heide wollten von Freitag, 5. Juni, bis Sonntag, 7. Juni 2020, eigentlich ihr 61. Schützenfest feiern. Wegen der Corona-Beschränkungen musste das Schützenfest 2020 abgesagt werden. Die WP unterstützt die Vereine mit der Aktion Schützengruß und feiert das Schützenfest mit den befreundeten Vereinen virtuell.
Königspaar: Ralph und Silke Preuß. Vizekönig: Berthold Klang. Jungschützenkönigspaar: Malte Plorin und Laura Müller. Kinderkönigspaar: Cara Preuß und Louis Rombaut. Kaiser: Theo Graf.
Der Verein feiert zum Schützenfest 2020 auch seine Jubelkönigspaare, die in diesem Jahr Jubiläum feiern. 10 Jahre: Reinhard und Ute Feldmann. 25 Jahre: Karl (+2011) und Angelika Eickmann. 50 Jahre: Erich (+1989) und Martha (+2004) Rauhut. 60 Jahre: Otto Kukafka (+) und Anneliese Erdmann.
Einige Schützenbrüder wurden für langjährige Mitgliedschaft geehrt. 25-jährige Mitgliedschaft: Daniel Fischer, Danny Funke, Patrick Gawron, Dr. Michael Schlotmann. 40-jährige Mitgliedschaft: Georg Bode, Klaus Fischer, Gerd Neumann, Günter Rameil, Karl Tienken. 50-jährige Mitgliedschaft: Gerd Bappert.
Rudi Düppe ist Alt-Bürgermeister von Menden und engagiert sich im Museumsverein.