Menden. Erstmals macht sich Corona-Pandemie auch in den Arbeitslosenzahlen deutlich bemerkbar. Der Anstieg der Quote in Menden ist rasant.
Nach vielen guten Jahren mit unterdurchschnittlich niedrigen Arbeitslosenzahlen sind die Quoten für Menden nach oben geschnellt. Im Mai waren 6,2 Prozent der erwerbsfähigen Mendener arbeitslos gemeldet. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es nur 4,6 Prozent. Gleichzeitig rutschen auch immer mehr Menschen in die Grundsicherung (Hartz IV).
„Wir erkennen im zweiten Monat in Folge die massiven Auswirkungen der Corona Pandemie auf dem heimischen Arbeitsmarkt. Neben dem Anstieg der Arbeitslosigkeit ist auch die angezeigte Kurzarbeit erneut gestiegen“, sagt Sandra Pawlas, Chefin der für Menden zuständigen Arbeitsagentur Iserlohn.
Weniger offene Stellen
Gleichzeitig verbreitet die Arbeitsagentur weiter Optimismus. Denn es gibt weiter – gesehen auf das Kreisgebiet – auch jede Menge offene Stellen. Im Mai wurden durch Arbeitgeber 669 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet.
Im Bestand befinden sich insgesamt 3645 offene Stellen, das sind allerdings auch 2204 weniger als im Vorjahresmonat. „Aus nahezu allen Bereichen liegen noch offene Stellen vor, auch in den sogenannten systemrelevanten Bereichen, wie dem Einzelhandel und dem Sozialund Gesundheitswesen“, betont die Arbeitsagentur.
Kurzarbeit erst nach drei Monaten klar
Im Mai ist die Zahl der Kurzarbeit-Meldungen weitaus weniger gestiegen als in März und April. Die Einschätzung der Zahlen ist allerdings weiter mit großen Unsicherheiten verbunden. „Wie viele Personen gerade tatsächlich im Bezug von Kurzarbeitergeld sind, können wir nicht sagen. Das liegt an der flexiblen Ausgestaltung des Instruments Kurzarbeitergeld“, sagt Sandra Pawlas. Sie erklärt in einer Mitteilung: „Betriebe müssen Kurzarbeit immer vorsorglich bei der Agentur für Arbeit anzeigen. Wird dann tatsächlich kurzgearbeitet, kann der Betrieb innerhalb von drei Monaten die erforderliche Abrechnungsliste einreichen. Erst danach haben wir endgültige Daten dazu, wie viele Personen genau kurzgearbeitet haben, in welcher Branche und wie groß der Arbeitsausfall war.“
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Mit steigenden Arbeitslosenzahlen steigt auch der Aufwand für die Behörden: Besondere Auswirkungen auf die Dienststelle der Agentur für Arbeit in Menden haben die neuen Arbeitslosenzahlen aber vorerst nicht. „Die Filiale in der Walramstraße bleibt weiterhin besetzt, auch wenn Termine vor Ort noch nicht wieder möglich sind“, sagt Pressesprecherin Kira Muth auf Nachfrage. Seit März sind die Mitarbeiter in Menden aufgrund der Corona-Schutzverordnung ohne direkten Kontakt zu den Arbeitssuchenden, demnächst sollen aber auch wieder Termine möglich sein.
Weiterer Anstieg wird erwartet
Genauere Informationen sollen in der kommenden Woche folgen. Seit einigen Jahren war der Empfang der Dienststelle in der Walramstraße 7 unbesetzt. „Den gibt es im Normalbetrieb wieder“, so Muth. Bereits vor der Coronakrise hatte die Agentur den Empfang wieder besetzt, nachdem in der jüngeren Vergangenheit immer mehr Dienstleistungen zur Hauptstelle der Agentur für Arbeit nach Iserlohn verlagert wurden.
Die Arbeitsagentur rechnet weiter mit einem leichten Anstieg in den kommenden Monaten. Pawlas: „Die schrittweisen Lockerungen und Öffnungen, unter anderem im Handel, werden zeigen, wie schnell die Wirtschaft den Motor wieder anschmeißt und der Arbeitsmarkt hierauf reagieren wird.“
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