Menden. Frank Foulon zieht stellvertretend für die Schausteller ein sehr positives Fazit nach dem Pfingstwochenende samt “Kirmes-to-go“ in Menden.

Normal war das noch lange nicht, was sich am vergangenen Wochenende auf dem Parkplatz an der Werler Straße abspielte. Mit Autos konnten die Mendener an Schausteller-Buden halten und sich mit den verschiedenen Leckereien versorgen. Die Corona-Pandemie hatte für den Ausfall der regulären Pfingstkirmes gesorgt, also musste ein Plan B her. Stadtverwaltung und Schausteller wie Frank Foulon machten es möglich, dass Mendener nicht gänzlich auf ihr Kirmesflair verzichten mussten. Wir haben mit dem Schausteller über das vergangene Wochenende gesprochen.

Hinter Ihnen liegt eine sehr spezielle Pfingstkirmes. Sind Sie denn ähnlich müde wie nach einem normalen Pfingstwochenende in Menden?

Frank Foulon: Tatsächlich ist die Müdigkeit dieselbe, was aber nicht ausschließlich an der Pfingstkirmes liegt. Wir haben zusätzlich auch noch auf Wochenmärkten in Kamen und Hamm gestanden, deshalb gingen die Tage für uns schon sehr früh los. Um halb sechs standen wir auf den Märkten ehe es anschließend zur besonderen Pfingstkirmes nach Menden ging.

Sie sprechen die Besonderheit der diesjährigen Pfingstkirmes an. Wie zufrieden sind Sie mit dem vergangenen Wochenende?

Wir Schausteller sind überaus überrascht über die Resonanz, wir haben ausschließlich positives Feedback bekommen. Es waren deutlich mehr Besucher da als wir im Vorfeld erwartet hatten. Genau ist das leider nicht zu beziffern, da wir ja nicht genau in jedes Auto geschaut haben. In der Summe hat sich das Geschäft für uns aber gelohnt - und es war nach fünf Monaten zuhause mal wieder schön, an die Arbeit zu kommen. Ich konnte meine Wohnung zum Beispiel nicht mehr sehen.

Können Sie die Umsätze vom vergangenen Wochenende bereits beziffern?

Auf den Cent geht das nicht genau, aber wir haben alle ein Plus machen können. Dabei muss man vor allem das tolle Engagement der Stadtverwaltung und der Stadtwerke hervorheben, die die Kirmes in dieser Form möglich gemacht haben. Wir mussten beispielsweise keine Gebühren bezahlen, weshalb unser Erlös natürlich etwas höher ist. Im Vergleich zu einem normalen Pfingstwochenende in Menden haben wir ungefähr 40 Prozent der sonstigen Umsätze erzielen können. Der eine mehr, der andere etwas weniger.

Worin bestanden die besonderen Herausforderungen an die "Kirmes-to-go"?

Vor allem darin, dass kein Rückstau auf der Werler Straße entsteht. Der Andrang war wie bereits erwähnt so groß, dass manchmal längere Wartezeiten nicht ausblieben. Die Besucher zeigten sich aber ausgesprochen geduldig und hatten Verständnis dafür, dass es manchmal eben etwas länger dauerte. Viele Speisen wurden wie üblich frisch zubereitet, da bleibt Warten nicht aus. Außerdem hatten wir im Vorfeld ein klein wenig Sorge, dass aufgrund der Autos auf dem Schotter zu viel Staub aufgewirbelt wird. Da der Platz aber gut asphaltiert ist, blieb diese Sorge unbegründet.

Was fehlte Ihnen?

Eine Kirmes ist eine Kirmes, wenn es Fahrgeschäfte gibt. Es ist klar, dass die gefehlt haben. Wir hatten bei der Stadtverwaltung auch ein Riesenrad vorgeschlagen, da diese mit entsprechenden Hygienekonzepten zum Beispiel in Magdeburg oder Bremerhaven fahren konnten. Die Stadt hat uns aber aufgrund der Kurzfristigkeit der Aktion darum gebeten, von dieser Idee Abstand zu nehmen, was wir absolut nachvollziehen konnten.

Wie groß ist bei Ihnen die Freude darüber, dass es nun eine Verlängerung der "Kirmes-to-go" geben wird?

Das ist für viele von uns Schaustellern natürlich ein tolles Zeichen und zeigt, dass die Menschen Lust auf Volksfeste haben. Ich glaube, dass die diesjährige Kirmes einen ganz besonderen Platz im Stadtarchiv einnehmen wird. Das wird in die Geschichte der Stadt Menden eingehen. Das, was hier ermöglicht wurde, sucht seinesgleichen. Das haben wir nicht zuletzt auch an den Kennzeichen der Besucher erkennen können. Da waren Besucher aus der gesamten Umgebung, von Siegen über Bonn bis Witten.

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