Menden. Erst Autokino, dann Kirmesmarkt. Der Grohe-Parkplatz in Menden mausert sich zur Veranstaltungsfläche. Es könnte dort weitere Events geben.
Dank Corona mausert sich der Grohe-Parkplatz am Berufskolleg als neue Veranstaltungs-Mitte für Menden. Eine dauerhafte Nutzung gestaltet sich aber nicht ganz einfach. Veranstalter halten die Fläche für gut geeignet.
„Das Autokino hat natürlich gezeigt, dass der Platz Potential als Veranstaltungsort hat“, sagt Stadtsprecher Johannes Ehrlich auf Nachfrage. „Die weitere Entwicklung wird zeigen, ob auch künftig eine derartige Nutzung nachgefragt wird.“
Teil des Parkplatzes gehört dem Märkischen Kreis
Völlig unproblematisch ist die Nutzung als Veranstaltungsort nicht. Aktuell benötigen Veranstalter eine Sondernutzungserlaubnis und die Einwilligung des Märkischen Kreises, dem Bereiche des Platzes gehören. Bei einer dauerhaften Nutzung, so ist zu hören, müsste möglicherweise der Flächennutzungsplan geändert werden, müsste es klare Vorgaben zu Lärmschutz und Verkehr geben.
Wer aktuell die Fläche nutzen will, muss eine Sondernutzungsgebühr zahlen. Diese soll überschaubar sein. Johannes Ehrlich kündigt gerade mit Blick auf den geplanten Pfingstmarkt der Schausteller an, dass die Stadt damit kein großes Geschäft machen wolle. „Hierbei werden wir den Schaustellern aber wohlwollend entgegenkommen, soweit das gesetzlich möglich ist.“
Veranstalter Wilfried Kickermann sieht deutliches Potenzial
„Man sieht, dass dieser Platz Potenzial hat“, sagt auch Veranstalter Wilfried Kickermann, der mit seinem Autokino vorgeprescht war und jetzt sogar erste Ideen für weitere Veranstaltungen hat. „Wir haben eine Veranstaltungsstätte an den Start gebracht, die auch für andere Dinge gut geeignet ist.“
Kickermann lobt die Nähe zur Innenstadt und die gute Erschließung. Lediglich die Kapazität sei mit Platz für gut 140 Fahrzeuge etwas knapp bemessen. Dass der Platz attraktiv sei, sehe man ja schon an der geplanten Folgenutzung. Ab Mittwoch, 27. Mai, wollen Schausteller das Gelände mit einem Kirmesmarkt beleben. Zehn Schausteller-Betriebe wollen dort ihre Leckereien anbieten. Besucher sollen wie in einem Schnellrestaurant-Drive-In mit dem Auto an den Buden vorbeifahren können.
„Solch ein Gelände ist in dieser Größenordnung tatsächlich in Menden und der Umgebung alternativlos“, sagt Wilfried Kickermann. Inwieweit sich eine dauerhafte Nutzung ergibt, hänge für ihn aber auch stark von der Stimmung möglicher Besucher ab. Für Veranstalter gilt dank Corona weiter, dass derzeit eigentlich nichts planbar ist.
Schon mehrfach Vorstoß, Kirmes auf der Fläche zu erweitern
Ex-Bürgermeister Volker Fleige (damals noch SPD) hatte während seiner Amtszeit mehrfach den Vorstoß gewagt, die Pfingstkirmes auf diesem Gelände zu erweitern. Die Stadtverwaltung hatte zuletzt im Frühsommer 2015 ausgerechnet, dass drei Große Fahrgeschäfte und mehrere einzelne Schausteller auf der Fläche Platz finden könnten. Dafür hätte allerdings der Boden ausgetauscht und stabilisiert werden müssen. Es existierten sogar Pläne, die Hauptverkehrsachse Werler Straße/Märkische Straße für eine Woche lang abzubinden.
Die Pläne scheiterten damals an fehlenden politischen Mehrheiten. Auch eine Mehrheit der Schausteller sah die Pläne eher kritisch. Einerseits fürchteten die Anbieter gegenseitige Konkurrenz. Andererseits gab es Sorgen, dass sich die Pfingstkirmes aus der Innenstadt herausverlagert.
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HINTERGRUND:
Der Grohe-Parkplatz dient normalerweise dem Berufskolleg an der Werler Straße als Parkfläche für Schüler und Lehrer. Da der Schulbetrieb aufgrund der Corona-Pandemie aber immer noch sehr eingeschränkt läuft, kann die Fläche derzeit gut für andere Zwecke genutzt werden. Ohnehin hatte das Autokino vor allem in den Abendstunden stattgefunden. Der Betrieb hatte erst mit Sonnenuntergang begonnen.