Menden. Nach positivem Corona-Test eines Bewohners folgte in Mendener Seniorenheim ein Massentest. Negativer Abstrich bei 160 Bewohnern und Mitarbeitern.

Aufatmen im Mendener Seniorenpflegeheim: Nach den Massentests vom Dienstag liegen am Donnerstag die Ergebnisse vor. Alle Bewohner und Mitarbeiter sind negativ auf das Coronavirus getestet worden. Das erklärte die Einrichtungsleiterin auf Nachfrage der Westfalenpost.

Die ursprüngliche Nachricht ging Einrichtungsleiterin Delia Heinen „durch Mark und Bein“, wie sie berichtet: Ein Bewohner des Integra-Seniorenpflegezentrums Am Wasserrad in Menden war positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Bewohner befand sich aus anderen Gründen stationär im Krankenhaus, „das war quasi ein Neben-Befund“, erklärt Delia Heinen. Der Patient habe auch keinerlei Corona-typische Symptome gezeigt.

Die Folge des positiven Tests: Alle Bewohner und Mitarbeiter wurden ebenfalls auf das Virus untersucht. Am Dienstag rückte das Gesundheitsamt des Märkischen Kreises mit drei Mitarbeitern zur Einrichtung an der Hönne-Insel aus: „Wir haben diese Maßnahme sehr begrüßt“, sagt Delia Heinen zur umfassenden Testung aller.

74 Bewohner getestet

Unter den etwa 160 Getesteten waren 74 Bewohner. Für die Mitarbeiter habe es einen zentralen Punkt in der Einrichtung gegeben, an dem die Rachenabstriche genommen wurden. „Natürlich waren nicht alle Mitarbeiter zugleich dort, sondern so, dass sie sich nicht begegnet sind“, erklärt Delia Heinen. Für die Bewohner gab es zentrale Untersuchungspunkte in ihren jeweiligen Wohnbereichen. „Und die immobilen Bewohner wurden in ihren Zimmern untersucht.“

Informieren und Ängste nehmen

Derzeit laufen die Telefone heiß im Integra-Seniorenpflegezentrum. Zahlreiche Angehörige fragen nach, wollen Informationen. „Gerade für die Bewohner und ihre Angehörigen ist das eine schwierige Situation“, erklärt Delia Heinen. Doch auch für die Einrichtungsleiterin und ihr Team ist das Ganze Neuland. Als am Donnerstag die Nachricht in der Einrichtung eintrifft, dass alle Proben negativ seien, ist Delia Heinen „sehr glücklich und dankbar“. Ihr sei es „wichtig, dass wir informieren und Ängste nehmen können“. Denn klar sei, dass ein solcher Fall jede Einrichtung treffen könne.

Keine hundertprozentige Sicherheit

„Die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt und der Heimaufsicht verlief vorbildlich“, freut sich Delia Heinen. „Die stehen uns auch beratend zur Seite und wir finden bei offenen Fragen immer einen adäquaten Ansprechpartner.“ Zwar seien die Hygienestandards sehr hoch und alle Mitarbeiter entsprechend geschult, „aber es gibt keine hundertprozentige Sicherheit“.

Die Veränderungen der Normalität, die derzeit über die Pflegebranche hereinbrechen, seien „eine Herausforderung, der wir uns alle stellen müssen – beruflich sicherlich, aber ja auch für alle im Privatleben“, sagt Delia Heinen. „Ich hoffe einfach, dass wir da alle gut durchkommen und dass irgendwann wieder ein normales Leben möglich ist.“

HINTERGRUND:
Das Integra-Seniorenpflegezentrum befindet sich in Menden Am Wasserrad. Die Einrichtung gehört zu einer Gruppe, die insgesamt neun Seniorenpflegezentren in Deutschland betreibt. Das Haus in Menden wurde im November 2013 eröffnet.

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