Halingen. Akut nervt Gartenbauer Frank Felten die Dauerbaustelle, zudem fürchtet er die Anliegergebühren. Doch unterkriegen lässt sich der Halinger nicht.
Für Frank Felten ist derzeit, wie er sagt, nichts kalkulierbar. Er meint damit die Baustelle vor seinem Gärtnereibetrieb an der Halinger Dorfstraße. „Heute wird genau vor der Tür ausgeschachtet, morgen wird das Wasser abgestellt“, beschreibt er die Situation vor seinem Betrieb. Außerdem behindere die Sperrung der Halinger Dorfstraße und die damit verbundenen Umwege die Kunden.
Von Umsatzeinbrüchen wegen der Baustelle dank treuer Kunden wieder erholt
„Mit dem Beginn der Baustelle im August 2019 hatten wir einen Umsatzeinbruch von 50 Prozent, den wir dank unserer treuen Kunden wieder etwas wettmachen konnten. Danach haben sich die Umsätze auf Normalniveau eingepegelt“, verdeutlicht Felten seine Situation. Er beklagt jetzt allerdings den schleppenden Fortschritt der Arbeiten, bedingt durch die schlechte Wetterlage im Februar. Diese seien etwa zwei Monate im Rückstand. „Gerade jetzt ist das dem Geschäft abträglich. April und Mai sind die empfindlichsten Monate.“ Es ist Pflanzzeit, „und ausgerechnet jetzt stehen die Bagger vor der Tür“.
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Er habe dem Ersten Beigeordneten Sebastian Arlt im persönlichen Gespräch die Situation deutlich gemacht. „Bei mir geht es schließlich am Ende nicht nur um entgangene Umsätze. Am Ende des Straßenausbaus kommen Straßenbaubeiträge nach dem Kommunalabgabengesetz auch auf mich zu“, sieht sich der Gartenbauunternehmer in dieser Hinsicht doppelt belastet. „Drei Jahre Baustelle, ein schwieriges Geschäft – und dann kommt der Beitragsbescheid“, verdeutlicht er. Allerdings habe er das Gespräch mit dem Ersten Beigeordneten Sebastian Arlt gesucht, und der habe zugesagt, dass man Lösungen suchen werde. „Das“, sagt Felten, empfinde ich als sehr positiv.“
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Die Corona-Krise habe im übrigen nicht nur Negatives gebracht. So sei bei vielen das Bewusstsein für den Eigenanbau geschärft worden: „Gemüsepflanzen sind jetzt sehr gefragt.“ Und dank vieler geschäftlicher Aktivitäten steht Feltens Betrieb nicht nur auf einem Bein. „Wir sind zweimal in der Woche auf dem Iserlohner Wochenmarkt, haben im Osterfeld unseren Gemüseanbau. Wir verkaufen ab Hof, beliefern Großhandel, Gartencenter und Raiffeisenmärkte bis ins Siegerland.“
Letzter verbliebener Gartenbaubetrieb im Umkreis sieht sich gut aufgestellt
Felten, der den Betrieb 2012 von Vater Johannes übernahm, sieht sich gut aufgestellt. Das Konzept Gemüse-Kräuter-Blumen gehe auf. Und Stolz schwingt mit, wenn er sagt: „Wir sind der letzte verbliebene Gartenbautrieb im Umkreis. Und wir blicken trotz aller Widrigkeiten mit Optimismus in die Zukunft.“